Duisburg. Der Streit um den Parteivorsitz in der SPD-Duisburg geht auch nach der Mitgliederbefragung weiter. Im Wahljahr wird das am Ende Stimmen kosten.

Es ist ein gefährliches Machtspiel, das in der Duisburger SPD entbrannt ist, an dessen Ende es auf jeden Fall Verlierer geben wird. Der größte wir die Partei sein. Denn im Wahljahr wird die innere Zerrissenheit Wählerstimmen kosten. Mahmut Özdemir pokert hoch. Vielleicht wäre es eleganter und rein formal sauberer gewesen, wenn die Partei erst über die Satzungsänderung abgestimmt hätte. Hatte sie aber auf Bundesebene auch nicht, als zuerst die Mitglieder über die Kandidaten-Duos abgestimmt haben und dann die Satzungsänderung zusammen mit der Wahl zum Parteivorsitz auf einem Parteitag erfolgte. Aber demokratischer als die Mitglieder zu befragen, geht es nicht.

Mehrheit ist Mehrheit

Das Duo Philipp/Link hat die Mehrheit der Mitglieder hinter sich. Auch wenn es eine knappe Mehrheit ist. Mehrheit ist Mehrheit. Es wäre nicht klug, wenn die Partei jetzt noch eine Satzungsänderung ablehnen und das Votum der Mitglieder missachten würde.

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Mahmut Özdemir will mit allen Mitteln Parteichef werden. Dies ist legitim. Aber er ist dabei den Bogen zu überspannen. Nur wenige Monate vor der Bundestagswahl schadet dieser interne Machtpoker nicht nur der Partei allgemein. Auch für Özdemir persönlich kann der Schuss nach hinten losgehen. Zu siegessicher sollte auch er nicht mehr sein. Zwar tritt er im sozialdemokratisch geprägten Norden an, aber mit dem Grünen-Landesvorsitzenden Felix Banaszak hat er dort einen bekannten Gegenkandidaten, der für eine Überraschung gut sein kann.