Duisburg. Noch nie war Duisburgs 7-Tage-Inzidenz im Jahr 2021 so hoch wie aktuell. Krisenstab würde eine bundesweite Regelung zur Ausgangssperre begrüßen.

Duisburgs Sieben-Tage-Inzidenz hat mit 190,3 hat den bislang höchsten Wert im Jahr 2021 erreicht. Am Montagmorgen meldeten das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) den dritten Tag in Folge einen starken Anstieg. Von Donnerstag- bis Sonntagabend registrierte das Duisburger Gesundheitsamt 492 Neuinfektionen und fünf Todesfälle.

Nicht nur wegen des dynamischen Infektionsgeschehens blickt der Krisenstab gespannt auf den Entwurf für ein verschärftes Infektionsschutzgesetz, der zum Beispiel eine bundesweit einheitliche nächtliche Ausgangssperren von 21 Uhr bis 5 Uhr in allen Städten mit einem Inzidenzwert über 100 vorsieht. „Ganz generell gilt, dass wir die Einführung einheitlicher Regelungen, zum Beispiel zu Ausgangssperren, begrüßen würden. Gerade in einem Ballungsraum wie dem Ruhrgebiet machen einheitliche Lösungen eher Sinn, als lokal begrenzte Verbote“, erklärte Stadtsprecher Jörn Esser. Der Krisenstab habe darüber hinaus das Infektionsgeschehen sehr genau im Blick und ziehe unterschiedliche Handlungsoptionen in Betracht, um einer Zuspitzung so früh wie möglich zu begegnen.

74 Prozent der Neuinfektionen in Duisburg mit britischer Mutation

Nach Angaben der Stadtverwaltung ist der Anteil der Corona-Mutationen am Infektionsgeschehen in der vergangenen Kalenderwoche etwas gesunken. Die britische Variante B.1.1.7 dominiert freilich immer noch. Etwa 74 Prozent der positiven Duisburger Proben, das sind etwa 730 Fälle, waren Nachweise der britischen Mutante. Die südafrikanische wurde vorige Woche in Duisburg dagegen gar nicht mehr nachgewiesen. Insgesamt sank der Virusvariantenanteil in der abgelaufenen Kalenderwoche von 80 auf 74 Prozent. Vom 22. bis 28. März hatte der Mutantenanteil sogar bei 84,3 Prozent gelegen.

Bei den Covid-19-Impfungen ist es in den vergangenen Tagen nach der Astrazeneca-Freigabe ähnlich schnell vorangegangen wie in der Woche zuvor, als ebenfalls knapp 16.000 Impfungen registriert worden waren. Mittlerweile sind 76.164 Personen mit der ersten Dosis geimpft. Davon haben 26.866 Personen bereits auch die zweite Dosis erhalten.

Insgesamt wurden in Duisburg laut Stadt bislang 103.030 Impfdosen verabreicht. Diese Gesamtzahl enthält nach Angaben des Amtes für Kommunikation den Großteil der in Duisburg durchgeführten Impfungen, auch solche in Krankenhäusern. Es fehlen in der Statistik jedoch unter anderem Impfungen von Ärzten, die ihren Impfstoff über Apotheken bestellen.

Auch Nicht-Duisburger werden in der Stadt geimpft

In Duisburg werden nicht nur Duisburger geimpft, sondern auch in anderen Kommunen wohnhafte Menschen, etwa Mitarbeiter von Seniorenheimen und Kliniken. Umgekehrt sollen Duisburger laut Erlass auch in anderen Städten geimpft werden – wenn sie dort zum Beispiel in priorisierten Berufen arbeiten.