Duisburg. Ab sofort Maskenpflicht zu Heimspielen an der MSV-Arena: Die Polizei Duisburg spricht von Hupkonzerten der Fans als Event und nennt die Gründe.

Die Stadt Duisburg hat auf die Fanansammlungen vor, während und nach den MSV-Heimspielen vor der Arena reagiert. Drei Stunden vor und bis drei Stunden nach jedem Spiel der „Zebras“ muss auf den Parkplätzen 1, 2 und auf dem Stadionvorplatz mindestens eine Alltagsmaske getragen werden – sofern nicht eine Ausnahme gemäß der Corona-Schutzverordnung besteht. Außerdem gibt es ein Alkoholverbot. Die Stadt hat die Allgemeinverfügung am Donnerstag, 9. April, entsprechend erweitert.

Mehr als 500 Fans bejubeln MSV-Kicker vor Abstiegskracher Die Redaktion hat die Stadt zu den konkreten Gründen für die Maßnahme befragt. Wir wollten auch wissen, aufgrund welcher und wie vieler Corona-Verstöße Handlungsbedarf gesehen wurde und ob zuletzt Bußgelder verhängt worden sind. Stadtsprecherin Anja Kopka verweist diesbezüglich an die Polizei, die das städtische Ordnungsamt bei den Einsätzen vor der Arena zu den Heimspielen allerdings immer nur unterstützt.

Polizei Duisburg: MSV-Fans vor der Arena ohne Maske und Abstand

„Federführend ist hier weiterhin die Stadt“, betont denn auch Polizeisprecher Stefan Hausch, der deshalb zwar keine konkreten Zahlen zu bisherigen Corona-Verstößen und möglichen Bußgeldern nennen könne. Er stellt aber klar, dass zuletzt „ein Großteil der MSV-Fans bei den Treffen vor dem Stadion keine Masken getragen und sich nicht an die Abstandsregeln gehalten hat“, so Hausch.

Laut Polizei Duisburg haben zuletzt viele MSV-Fans vor der Arena nicht so vorbildlich eine Maske getragen, wie diese Anhänger bei einem Hupkonzert vor der Arena am 20. Februar anlässlich des Abstiegskrachers gegen Unterhaching.
Laut Polizei Duisburg haben zuletzt viele MSV-Fans vor der Arena nicht so vorbildlich eine Maske getragen, wie diese Anhänger bei einem Hupkonzert vor der Arena am 20. Februar anlässlich des Abstiegskrachers gegen Unterhaching. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Am 31. Januar 2021 waren nach entsprechenden Aufrufen auch über die Sozialen Medien bereits hunderte Anhänger der „Zebras“ mit ihren Autos vor dem damaligen Kellerduell gegen Lübeck zum Stadion gekommen. Sie hatten ihre Kicker mit einem Hupkonzert begrüßt und angefeuert. Am 20. Februar wurde die Aktion anlässlich des Abstiegskrachers gegen Unterhaching wiederholt.

„Das Ganze hat immer mehr Event-Charakter bekommen“

„Da kamen noch mehr Fans und am 20. März zum Spiel gegen Türkgücü München hat sich die Zahl weiter gesteigert“, so der Polizeisprecher. „Das Ganze hat zuletzt Event-Charakter bekommen. Viele sind aus ihren Autos ausgestiegen, haben dann nicht nur keine Masken getragen und keinen Abstand gehalten, es sind auch Bierkästen aus den Kofferräumen herausgeholt und Fernseher aufgestellt worden.“

Er könne jeden verstehen, der den MSV anfeuern will. „Aber dann bitte vernünftig bleiben und sich an die Regeln halten – zum eigenen und zum Schutz anderer“, appelliert Hausch. „Corona ist eine tödliche Bedrohung.“ Aufgrund der noch sehr neuen Verordnung zu Maskenpflicht und Alkoholverbot werde es die Polizei beim nächsten Heimspiel der „Zebras“ jetzt am Samstag, 10. April, gegen Waldhof Mannheim bei Verstößen aber erst einmal bei Ermahnungen belassen.

Wie das Ordnungsamt verfährt, war von der Stadt nicht zu erfahren. Nur so viel: Alkoholkonsum sei auch in den Fahrzeugen verboten. Und in den Autos müssten unabhängig von der Sonderregelung alle Personen aus verschiedenen Haushalten bei gemeinsamer Nutzung – mit Ausnahme des Fahrzeugführers – eine medizinische Maske tragen.