Duisburg-Ruhrort. Damian Heinrich führt die „Dreh- und Bandnudel“-Tradition in Duisburg-Ruhrort fort. Der „Nudelgarten“ ist nun in einem alten Kiosk untergebracht.

Der „Nudelgarten“ ist tot, es lebe der „Nudelgarten“: Nachdem Frank Hoppe im vergangenen November sein Feinkostgeschäft mit selbst gemachter Pasta schließen musste, hat sein Sohn Damian Heinrich das Geschäft übernommen und in einem ehemaligen Kiosk an der Gildenstraße neu eröffnet. Stammkunden und Neugierige freuen sich über den Zugang im Hafenstadtteil.

Die alte Waage, die Nudelmaschine und allerlei andere Küchenutensilien hat Damian Heinrich aus dem alten Geschäft in Neudorf mitgenommen und alles so eben in die rund 20 Quadratmeter kleine Trinkhalle unter bekommen.

Der 25-Jährige hat schon als Jugendlicher in dem Pasta-Geschäft gearbeitet und Gründer Klaus Schüller geholfen. Im vergangenen Jahr war er dann regelmäßig bei Frank Hoppe im Laden und hat so die Produktion der Teigwaren kennengelernt. „Ich habe schon immer viel in der Gastro gearbeitet, eine Ausbildung habe ich in dem Bereich aber nicht“, erklärt er.

Fachgeschäft musste im November 2020 in Duisburg-Neudorf schließen

Immer freitags,von 9.30 Uhr bis 14.30 wird der Nudelgarten-Kiosk an der Gildenstraße geöffnet haben. Am ersten Tag kamen bereits dutzende Neugierige.
Immer freitags,von 9.30 Uhr bis 14.30 wird der Nudelgarten-Kiosk an der Gildenstraße geöffnet haben. Am ersten Tag kamen bereits dutzende Neugierige. © FUNKE Foto Services | Foto: STEFAN AREND

Viele Kunden seien traurig gewesen, dass das lieb gewonnene Delikatessen-Geschäft dicht machen musste. Zunächst hatte Hoppe zu den Corona-Profiteuren gehört – sämtliche Duisburger deckten sich mit hausgemachten Tagliatelle, Spirelli oder kurzen geschwungenen Strozzapretti ein. Auch als TV-Koch Björn Freitag auf ihn aufmerksam wurde und für eine Sendung bei ihm drehte, konnte er sich vor Anfragen nicht mehr retten. Doch wegen des fehlenden Mittagsgeschäftes, lohnte sich der Betrieb kaum noch.

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In den vergangenen Monaten hat Damian Heinrich die Pasta vor allem online verkauft. Das soll auch weiterhin der Schwerpunkt bleiben. Weil aber immer mehr Nachfragen kamen, entschloss er sich, fortan immer freitags das Fenster des ehemaligen Kiosks zu öffnen. Dort bildeten sich am ersten Tag bereits Schlangen.

Auf einer Tafel sind die Sorten angeschlagen. Spirelli gibt’s etwa in den Sorten Spinat, Tomate, Thymian oder „Natur“. 100 Gramm kosten 65 Cent. Tagliatelle oder Nester kosten einen Euro. Künftig sollen auch wieder Pesto oder Soßen dazu kommen, doch erst muss noch ein neuer Ofen angeschafft werden.

Stammkunden und Neugierige am Eröffnungstag

Angela Kahlisch wohnt in Laar und nutzt einen Spaziergang, um sich mit neuen Nudeln einzudecken. „Das Geschäft passt gut nach Ruhrort“, glaubt sie. Eine andere Kundin will wissen: „Schmeckt man den Chilli doll heraus?“ Der Fachmann beruhigt: „Nur ein bisschen.“ Es sind diese individuellen Sorten, weshalb die Liebhaber auch von weiter her kommen. „Industrie-Pasta schmeckt mittlerweile nur noch gleich.“

Matthias Schneider und Kerstin Ciesla sind früher auch nach Neudorf gefahren – nun haben es die beiden Ruhrorter näher. „Wir haben ja schon immer geguckt, wann er endlich aufmacht“, verrät Kerstin Ciesla und ordert zwei Pfund. Einmal mit Geschmack und einmal „Nudel mit Nudel.“ Ein Kilo reichen erstmal – nächste Woche wollen sie ohnehin wieder kommen.

>> Die Öffnungszeiten

Künftig möchte Damian Heinrich den Onlineversand der Nudeln weiter ausbauen. Die verschiedenen Sorten können über die Internetseite www.nudelgarten.de bestellt werden. Vorbestellungen sind auch unter der Rufnummer 0178/2570521 oder möglich.

Vor Ort ist der Pasta-Hersteller immer freitags zwischen 9.30 und 14.30 Uhr anzutreffen.