Duisburg-Neudorf. Im Frühjahr gehörte Frank Hoppe vom „Nudelgarten“ noch zu den Corona-Gewinnern in Duisburg-Neudorf. Darum muss Hoppe nun doch schließen.

Im Frühjahr, während des ersten Lockdowns, gehört das beliebte Feinkostgeschäft „Nudelgarten“ noch zu den Corona-Gewinnern. Zahlreiche Nachbarn aus Duisburg-Neudorf und Umgebung deckten sich bei Frank Hoppe mit selbst gemachten Nudeln ein. Doch nun ist Ende des Monats Schluss. Nudeln sind zwar nach wie vor gefragt, aber das lukrative Mittagsgeschäft fehlt.

„Auch wenn ich zu Beginn des ersten Lockdowns den Eindruck hatte, dass der Nudel- und Soßenverkauf den fehlenden Mittagstisch kompensieren könnte, musste ich leider sehr schnell feststellen, dass das nicht der Fall war“, erklärt Hoppe, der das alt eingesessene Fachgeschäft erst vor eineinhalb Jahren übernommen hatte.

Duisburg: Feinkostladen fehlt das Mittagsgeschäft wegen Homeoffice

Selbst als es wieder möglich gewesen sei, Essen zu verkaufen, erschwerten „diverse Auflagen und der sehr hohe Anteil an Heimarbeit“ die Lage. „Zum Glück habe ich im Sommer Besuch vom Fernsehkoch Björn Freitag bekommen, danach haben mir die Leute die Bude eingerannt. Sonst hätte ich vielleicht schon früher schließen müssen“, erklärt der 60 Jahre alte Geschäftsinhaber.

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Seit rund 30 Jahren „wuchsen“ im Nudelgarten frische Tagliatelle, Spaghetti und Spirelli. Hoppe hat das Handwerk von seinem Vorgänger Klaus Schüller gelernt. Der hatte Aschermittwoch 1989 eröffnet und sich seitdem einen Namen mit „Dreh- und Bandnudeln“ gemacht. Dass Hoppe am Ludgeriplatz gelandet ist, war eher Zufall. Viele Jahre hatte sich der Wuppertaler um die Familie gekümmert. Als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, pilgerte er auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela und startete mit dem Weg bereits in Deutschland. Nach der Rückkehr lernte er dann „Nudel-Klaus“ aus Duisburg kennen und heuerte zunächst als Aushilfe an.

„Nudelgarten“ bleibt noch bis Ende November geöffnet

Es wird noch bis Ende November Nudeln, Wein und ein paar andere Kleinigkeiten geben“, betont Hoppe. Allerdings gehen langsam die Gläser mit Soßen zu neige und er wolle nicht noch eine weitere teure Palette mit Behältnissen ordern. „Wenn ich am 28. November aufhöre, komme ich gut aus der Sache raus.“

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Er bereue den Schritt, das Geschäft übernommen zu haben, nicht. „Ich bin mit nichts gekommen, das ist schon ok.“ Duisburg wolle er erst einmal erhalten bleiben. „Vielleicht ergibt sich ja was.“