Duisburg. Am „Car-Freitag“ zog die Polizei Duisburg zahlreiche Autofahrer aus dem Verkehr. Dabei registrierten die Beamten mehr als nur Tempoverstöße.
Einige Duisburger Raser müssen wohl längere Zeit auf das Autofahren verzichten: Die Polizei und das Ordnungsamt haben am sogenannten „Car-Freitag“ eine groß angelegte Verkehrskontrolle durchgeführt und dabei Geschwindigkeitsüberschreitungen und andere Vergehen registriert. Insgesamt erwischten die Beamten 108 Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren.
Einige Temposünder überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit derart, dass ihnen jetzt nicht nur Bußgelder, sondern auch Fahrverbote drohen. Auf der A 59 etwa fuhr ein Mann mit über 160 km/h mehr als doppelt so schnell als erlaubt. Und innerorts beschleunigte ein Fahrer sein Auto auf 116 Stundenkilometer.
„Car-Freitag“ in Duisburg: Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung
Die Polizei beschränkte sich bei dem Einsatz nicht auf die L 1 in Hamborn, sondern war auch an anderen Orten präsent, etwa am Walsumer Fähranleger – „dort, wo sich auch sonst die Beschwerden über laute und zu schnelle Autos häufen“, sagt Polizeisprecher Jonas Tepe.
Bei den Kontrollen stoppten die Beamten auch zwei Fahrer, die eigentlich gar nicht mehr am Steuer hätten sitzen dürfen: Einer stand unter Drogeneinfluss, der andere hatte zu viel Alkohol getrunken.
Zudem fielen mehrere Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung auf: In 46 Fällen trafen die Einsatzkräfte Menschen aus mehr als zwei Haushalten an, die oftmals auch keine Atemschutzmaske trugen, wie Tepe erklärt.
Polizei Duisburg kündigt weitere Kontrollen am Osterwochenende an
Dem Fahrer eines Mercedes AMG nahmen Mitarbeiter der Vollstreckungsbehörde sein Fahrzeug ab – bei seiner Überprüfung in der Kontrollstation stellte sich heraus, dass gegen den Mann noch ausstehende Forderungen aus unterbliebenen Gewerbesteuerzahlungen bestehen. Die Beamten pfändeten deshalb das Auto an Ort und Stelle. Der Mann und sein Beifahrer mussten zu Fuß ihren Weg fortsetzen.
Insgesamt fiel die Bilanz ähnlich aus wie im Vorjahr: 2020 hatten die Beamten 116 Temposünder gestoppt.
Bei der Vorbereitung auf den „Car-Freitag“ war der Polizei Duisburg zuvor eine kuriose Panne unterlaufen. Gemeinsam mit den Unternehmen entlang der Raserstrecken wollte man mit Bannern und Postkarten auf die teuren Konsequenzen aufmerksam machen. Das ging jedoch schief: Die aufgedruckten Bußgelder stimmten nicht.
Polizei Duisburg warnte Raser mit veralteten Bußgeldern
Die Abteilung Verkehrsunfallprävention und Opferschutz der Polizei hatte als Motive bunte Grafiken und ironische Sprüche gewählt, um auf Nachteile der Raserei aufmerksam machen. Ein Beispiel: „Breiter, tiefer, lauter … pleite!“
Die Zahlen stammten jedoch aus dem neuen Bußgeldkatalog, der im Sommer als ungültig bezeichnet und einkassiert worden war. Mutmaßlich ging in Duisburg eine Datei mit diesen falschen Daten in den Druck, sagte in der vergangenen Woche Polizeisprecherin Jacqueline Grahl.