Duisburg. In Duisburg gilt ab sofort in eigenen Wohnungen und Häusern eine Kontaktbeschränkung. Der drastische Schritt ist bundesweit einzigartig.

Vor Ostern hat der Krisenstab in Duisburg einen deutschlandweit einzigartigen Weg beschlossen: Die Stadt setzt eine Kontaktbeschränkung nun auch im privaten Raum um.

Treffen in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus sind demnach seit Donnerstagmorgen nur noch unter Beteiligung von höchstens zwei Haushalten und einer maximalen Gesamtzahl von fünf Personen erlaubt. Kinder bis zu einem Alter von einschließlich 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Paare gelten laut Stadt unabhängig von ihren Wohnverhältnissen als ein Hausstand.

Neue Corona-Regeln in Duisburg gelten auch beim Friseurbesuch

Damit entspricht die Regelung im privaten Raum, die mit einer neuen Allgemeinverfügung zum 1. April in Kraft getreten ist, der Kontaktbeschränkung auf öffentlichen Plätzen.

„Wir sind bislang in der Krise gut damit gefahren, schnell zu handeln und klar zu kommunizieren. Da es im Moment keine klare Linie des Bundes und des Landes gibt, wir es aber vor Ort mit deutlich steigenden Zahlen zu tun bekommen, haben wir uns dazu entschieden, schnell zu reagieren“, begründete Krisenstabsleiter Martin Murrack den drastischen Schritt.

Die Kontrolle der neuen Beschränkungen übernimmt der Städtische Außendienst mit Unterstützung durch die Polizei. „Die Polizei wird die Stadt im Rahmen der Amtshilfe und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten dabei unterstützen, die Allgemeinverfügung durchzusetzen“, erklärte Polizeisprecher Jonas Tepe.

In der Allgemeinverfügung ist auch eine neue Vorgabe für Friseure und nichtmedizinische Fußpflege in Duisburg verankert: Für den Besuch dort ist ab Dienstag ein negativer Schnelltest erforderlich, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.

Hohe Inzidenzen in Duisburg – Krisenstab reagiert

Nach Angaben aus der Stadtverwaltung reagierte der Krisenstab mit den Verschärfungen auf den rasch steigenden Inzidenzwert: Laut Meldung des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG) von Donnerstagmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochabend bei 174,5 – das ist der bislang höchste Wert im Jahr 2021. 218 Neuinfektionen im Stadtgebiet wurden dem Gesundheitsamt allein am Mittwoch gemeldet. Viele Ansteckungen beobachtet die Stadt dabei im privaten und familiären Umfeld. „Daher ist der Schritt leider notwendig“, findet Murrack.

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In einer Mitteilung verweisen die Verantwortlichen auch darauf, dass sich die aggressive britische Mutation des Coronavirus zudem in Duisburg schnell verbreitet. Ein Beleg: Bereits in der Vorwoche lag der Anteil an Mutationen an den Neuinfektionen in Duisburg bei über 80 Prozent.

>>REGIONALE UNTERSCHIEDE BEIM INFEKTIONSGESCHEHEN

  • Nach Gelsenkirchen meldete Duisburg in den vergangenen Tagen im Ruhrgebietsvergleich stets die höchste Inzidenz.
  • Beim Infektionsgeschehen lassen sich aber auch innerhalb der Stadt regionale Unterschiede feststellen: So kratzten die Bezirke Hamborn (199,6) im Norden und Rheinhausen (196,9) im Westen in der Vorwoche mit ihrer Sieben-Tage-Inzidenz an der 200er-Marke. Die Stadtbezirke Süd (91,8) und Mitte (103,4) meldeten im gleichen Zeitraum eine deutlich niedrigere Zahl an Neuinfektionen.