Duisburg. Die Stadt Duisburg bietet in der Corona-Krise weiter nur Personen der Prioritätengruppe 1 Restimpfstoff per SMS an. So läuft die Vorauswahl.

Seit einigen Wochen bietet die Stadt Duisburg in der Corona-Krise täglich Restimpfstoff aus dem Impfzentrum im Theater am Marientor per SMS an. Zuletzt hieß es, dass so bisher 250 Dosen vermittelt werden konnten. Aktuell kann es sich nur um Restimpfstoff von Biontech/Pfizer und Moderna handeln, da mit Astrazeneca nach Berichten über Blutgerinnsel und verstärkte Nebenwirkungen bundesweit vorerst grundsätzlich nicht mehr geimpft wird. Weiterhin profitieren nach Angaben der Stadt ausschließlich Personen der Prioritätengruppe eins von dem Angebot über die Software namens „Impfbrücke“ – vor allem Mitarbeiter von Krankenhäusern, Pflegediensten oder des Rettungsdienstes.

Warum Verwandte von Altenheim-Mitarbeitern geimpft wurdenDoch wie viele kommen nach welchen Kriterien überhaupt in die Vorauswahl? Die Redaktion hat nachgefragt.

Restimpfstoff per SMS in der Corona-Krise: Stadt Duisburg erklärt die Vorauswahl

„Bei der Software handelt es sich keinesfalls um ein Buchungssystem für alle in der ersten Prioritätengruppe geführten Berechtigten“, stellt Stadtsprecher Maximilian Böttner klar. „Aufgenommen werden Personen, von denen wir erstens davon ausgehen, dass sie logistisch in der Lage sind, das Impfzentrum in einer sehr kurzen Zeitspanne zu erreichen. Und zweitens Personen, von denen wir unproblematisch große Datensätze übernehmen können, die uns zum Beispiel durch die Kassenärztliche Vereinigung, Berufsverbände beziehungsweise größere Arbeitgeber von medizinischem Personal geliefert werden.“

Pirmin Straub (links) und Manuel Hüttel vom Kölner Start-up-Unternehmen LIT Labs haben die Software „Impfbrücke“ mit drei weiteren Mitstreitern entwickelt.
Pirmin Straub (links) und Manuel Hüttel vom Kölner Start-up-Unternehmen LIT Labs haben die Software „Impfbrücke“ mit drei weiteren Mitstreitern entwickelt. © Kai Altwicker

Aktuell sind demnach rund 1000 Personen beziehungsweise deren Handynummern auf der Liste für die „Impfbrücke“. Die vom Kölner Start-up-Unternehmen LIT Labs entwickelte Software funktioniert täglich dann so: Wenn die Mitarbeiter im Impfzentrum wissen, wie viele Impfdosen übrig geblieben sind, loggen sie sich über ein geschütztes Passwort auf einer Webseite ein und starten den Prozess per Knopfdruck. Das System wählt über einen Algorithmus lediglich die entsprechende Zahl an hinterlegten Handynummern nach dem Zufallsprinzip aus. Die jeweiligen Personen erhalten automatisch eine Nachricht aufs Handy.

Software-Entwickler: „In der Regel antworten die Leute innerhalb von 20 Minuten“

Wer das Angebot schnell genug innerhalb von 30 Minuten annimmt und dies daraufhin bestätigt bekommt, kann sich zum Impfzentrum begeben. Namen und Adresse erhält die Stadt nach Angaben ihres Sprechers erst dann, wenn die jeweilige Person dort erscheint und zur Impfung registriert wird. „Bei der Plausibilitätsprüfung überprüfen die Kollegen im Impfzentrum dann zum Beispiel anhand der Mobilnummer, ob die durch die Software angeschriebene mit der erschienenen Person übereinstimmt“, so Maximilian Böttner.

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