Duisburg. In Duisburg sind seit der Rückkehr zum Präsenzunterricht an acht Schulen Teilklassen in Quarantäne geschickt worden. Auch Kitagruppen betroffen.
Parallel zur steigenden 7-Tage-Inzidenz in Duisburg steigt auch die Zahl der Corona-Fälle an Duisburger Schulen: Seit dem 1. März sind neun halbe Klassen an acht Schulen und zehn Kitagruppen von sieben Kitas in Quarantäne, berichtet Pressesprecherin Gabi Priem.
Die ersten, für die es nach dem Schulstart direkt in Quarantäne ging, ist seit Mittwoch wieder in der Schule: 52 Schüler des Kopernikus-Gymnasiums in Duisburg-Walsum mussten nach einem Coronafall in den Distanzunterricht wechseln. Dass nicht nur einige Kontaktpersonen, sondern gleich der halbe Jahrgang in Quarantäne musste, habe vor allem mit den vielen privaten Kontakten des betroffenen Schülers zu tun gehabt, sagt Schulleiter Detlev Wöstefeld. Um zu verhindern, dass die verbliebene Hälfte der Jahrgangsstufe durch den Präsenzunterricht Vorteile hat, wurde auch sie in den Distanzunterricht geschickt. Das sei in Absprache mit der Schulaufsicht und nach dem Gleichheitsgrundsatz entschieden worden.
„Corona fängt für viele Schüler erst auf dem Schulgelände an“
Wöstefeld sagt, dass seine Schule lange Glück hatte und verschont blieb. Dabei sei die Pandemie in den Köpfen der Jugendlichen nicht so präsent, „Corona fängt für sie erst auf dem Schulgelände an, das sind zwei Welten“. Sie würden zwar brav eine Maske tragen, „heftige Umarmungen“ seien als Begrüßungsritual jedoch tief verwurzelt.
Aber auch manche Eltern seien nicht so sorgsam, würden Mitschüler aus mehreren Haushalten mit dem Auto zur Schule bringen, beschreibt der Schulleiter. Aktuell gebe es zwei Coronafälle im Abiturjahrgang, hier mussten wegen der eingehaltenen Hygieneregeln aber nur zwei Kontaktpersonen mit in Quarantäne.
Große Skepsis vor dem Schulstart am Montag - und vor Schnelltests in Klassen
Den erweiterten Schulstart am Montag betrachtet Wöstefeld wie viele seiner Kollegen „skeptisch“. In Richtung Eltern und Schülerschaft werde appelliert, FFP2-Masken zu tragen. Mit einem versetzten Stundenplan, Klassenteilungen und strikten Hygieneregeln versuche die Schule, alle zu schützen.
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Die Idee des Schulministeriums, dass Schnelltests direkt in den Klassen durchgeführt werden sollen, hält Wöstefeld für keine erstrebenswerte Konstruktion: „Was ist denn, wenn dabei positive Ergebnisse herauskommen? Dann habe ich das Infektionsgeschehen doch schon in der Schule.“ Das müsse vor der Schule in den Haushalten passieren.
Werden die Sorgen der Schulleiter in dieser Pandemie wahrgenommen, Herr Wöstefeld? „Ein deutliches Nein“, die Schulleiter seien zwar in vielen Runden vertreten, aber die Beteiligung an Entscheidungen fehle.“ Es werde vieles schulfremd vorgeplant ohne Praxiskenntnisse, „und wir arbeiten dann an den Schulen ständig nach.“