Duisburg. Die Corona-Pandemie hat auch Einfluss auf die Unfallstatistik in Duisburg: Es gab weniger Unfälle. Die Zahl der Todesopfer blieb jedoch gleich.
Die Folgen der Corona-Pandemie lassen sich in der Verkehrsunfallstatistik für 2020 ablesen: Weil deutlich weniger Menschen unterwegs waren, gab es in Duisburg auch deutlich weniger Unfälle. Geschwindigkeit und Alkoholkonsum sind als Unfallursachen rückläufig.
Nach Angaben der Polizei Duisburg hat es 2020 insgesamt 16.063 Unfälle gegeben, 20 Prozent weniger als im Vorjahr, als es 20.125 mal krachte. In NRW insgesamt ist der Rückgang mit minus 14,3 Prozent weniger hoch ausgefallen.
Zwar sagt Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels, dass der deutliche Rückgang der Verletzten und der Unfälle zweifelsohne positiv und auch auf die unermüdliche Arbeit der Duisburger Polizisten zurückzuführen sei. „Dennoch muss man klarstellen, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Pandemie für weniger Verkehr auf den Straßen gesorgt hat.“
Duisburg: viele Unfälle durch Alkohol und Drogen am Steuer
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Die häufigsten Unfallursachen neben schlichter Unachtsamkeit sind nach Einschätzung der Polizei Duisburg auch Alkohol- oder Drogenkonsum, zu hohe Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen und das Missachten der Vorfahrt: Betrunkene Fahrer verursachten 129 Unfälle, bei 24 Karambolagen hatten die Fahrer zuvor illegale Drogen konsumiert. 88 Menschen wurden bei diesen Unfällen verletzt. Die Polizei weist darauf hin, dass Alkohol- und Drogenkonsum zu einer verlängerten Reaktionszeit und geringerer Aufmerksamkeit führt.
Bei Kontrollen wurden weitere 287 betrunkene Fahrer aus dem Verkehr gefischt sowie 586 Menschen, die unter Drogeneinfluss unterwegs waren.
Drei Fußgängerinnen und ein Kradfahrer starben bei Unfällen
Die Zahl der Todesopfer durch Verkehrsunfälle ist indes gleich geblieben: Erneut starben vier Menschen im Straßenverkehr, in drei Fällen waren es über 80-jährige Fußgänger.
- Nach einem Unfall in Wanheimerort im Juni starb eine 81-jährige Frau: Sie wollte die Gleise auf der Wanheimer Straße überqueren, als sie von einer einfahrenden Straßenbahn erfasst wurde. Die Seniorin erlag ihren schweren Verletzungen einen Tag später.
- Der Fahrer eines Kleinkraftrades stieß im September auf der Bliersheimerstraße in Friemersheim gegen einen geparkten Lkw-Auflieger. Die Ursache ist unklar, der 34-Jährige starb an seinen schweren Schädelverletzungen.
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385 Fahrradfahrer und 228 Fußgänger bei Unfällen verletzt
Insgesamt wurden 206 Senioren ab 65 Jahren in Unfälle verwickelt, 76 waren dabei mit dem Rad unterwegs. Ähnlich hoch ist die Zahl bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren: 186 verletzten sich im vergangenen Jahr. In 104 Fällen waren sie mit dem Rad oder zu Fuß beteiligt, in den anderen Fällen waren sie Beifahrer.
1493 Menschen wurden bei 1264 Unfällen verletzt – das sind 9,1 Prozent weniger als im Vorjahr (1642 Verletzte). In 47 Fällen war nachweislich zu hohe Geschwindigkeit die Unfallursache – im Vorjahr waren es noch 102.
Viele Unfälle mit Radfahrern oder Fußgängern entstehen nach Einschätzung der Polizei durch deren eigenes Fehlverhalten: Weil sie Ampeln bei Rot passieren, Fußgänger ohne zu gucken die Straße überqueren und Radfahrer auf der falschen Seite radeln, kam es zu 32 Unfällen mit Fußgängern und 213 Unfällen mit Radlern. Höher ist dennoch die Zahl der Unfälle, bei denen Auto- oder Lkw-Fahrer falsch handelten: Insgesamt wurden 228 Fußgänger im Straßenverkehr verletzt und 385 Radfahrer.
34 Sonderkontrollen gegen die Raser- und Tunerszene
Duisburg- Polizei greift weiter durch gegen Raser und PoserIn Duisburg wurden im letzten Jahr 34 Sonderkontrollen durchgeführt. Die Beamten legten dabei den Fokus auf die bekannten Treffpunkte der Raser- und Tunerszene wie die alte B 8 in Hamborn. In Kooperation mit der Autobahnpolizei und der Stadt Duisburg wurden Fahrzeuge und deren Umbauten überprüft. Wegen des Verdachts, bei einem illegalen Autorennen beteiligt gewesen zu sein, bekamen 26 Fahrer eine Anzeige. Außerdem wurden 28 Autos und 25 Führerscheine sichergestellt.
Die Polizei Duisburg will auch in diesem Jahr „die Szene erneut ins Visier nehmen, rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern die Grenzen aufzeigen und Verstöße konsequent verfolgen“.
Handy am Steuer lenkt im Straßenverkehr zu sehr ab
Weil die Konzentration für das Geschehen auf der Straße abnimmt, wenn man zeitgleich das Handy nutzt, kontrolliert die Polizei hier regelmäßig. Im vergangenen Jahr wurden 3888 Personen während der Fahrt mit dem Smartphone in der Hand erwischt. Auch auf dem Fahrrad ist das Hantieren mit dem Handy verboten – hier wurden 620 Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben.
Gleich geblieben ist die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten. In 40 Prozent der Fälle führen die Polizei-Ermittlungen zum Aufspüren der geflüchteten Fahrer. 2020 entfernten sich 3658 Fahrer unerlaubt vom Unfallort. Verletzte gab es bei 137 Unfällen dieser Art – hier liegt die Ermittlungsquote bei 54 Prozent und damit 7,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gegen die Personen wurden Strafverfahren eingeleitet.