Duisburg. Der VRR hat wieder die Duisburger Bahnhöfe bewertet – diesmal mit einem neuen System. Warum eine Station besonders schlecht abschneidet.

Bereits zum 14. Mal dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in seinem Stationsbericht 2020 den Zustand der Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verbundgebiet – allerdings mit einem neuen Bewertungssystem, das sich stärker als bislang am Bedarf der Nahverkehrskunden orientieren soll. Der Blick richtete sich nicht mehr auf Sauberkeit, Funktion und Graffiti. Betrachtet wurden nun die Aufenthaltsqualität, die Fahrgastinformation und die Barrierefreiheit an den 294 Stationen im VRR. So schnitten die 14Duisburger Bahnhöfe diesmal ab.

Kein hiesiger Bahnhof erreichte in der Gesamtbewertung ein Top-Ergebnis mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“. Allerdings wurden immerhin fünf Stationen als „ordentlich“ eingestuft – Meiderich-Süd, Meiderich-Ost, Obermeiderich, Ruhrort und Rheinhausen.

VRR: Acht von 14 Duisburger Bahnhöfen sind verbesserungswürdig

Acht Bahnhöfe sind aus Sicht des VRR „entwicklungsbedürftig“. Dazu zählen der Hauptbahnhof, Buchholz, Großenbaum, Hochfeld-Süd, Rahm, Schlenk, Rumeln und Trompet.

Einzig die Station Rheinhausen-Ost wurde als „nicht tolerierbar“ bewertet. Es handelt sich um den einzigen Bahnhof, der sowohl bei der Aufenthaltsqualität als auch bei der Barrierefreiheit ganz am Ende der Bewertungsskala liegt – „unzureichend“ beziehungsweise „sehr hoher Handlungsbedarf“. Und die „Fahrgastinformation“ stuft der VRR zumindest als „verbesserungswürdig“ ein. Alle anderen Duisburger Stationen erreichen hier sogar das bestmögliche Ergebnis.

Station Rheinhausen-Ost ist negativer Spitzenreiter

Beim Punkt „Barrierefreiheit“ schafft dies auch noch nur der Bahnhof Rheinhausen, der laut VRR aber bei der Aufenthaltsqualität verbesserungswürdig ist. Dies gilt bei diesem Kriterium ebenfalls für alle anderen Duisburger Stationen. Nur Rheinhausen-Ost ist hier wie bereits erwähnt unzureichend.

Immerhin die Hälfte der bewerteten Duisburger Stationen wartet mit guten Ergebnissen hinsichtlich der Barrierefreiheit auf. Bei Hauptbahnhof, Buchholz, Großenbaum, Meiderich-Ost, Meiderich-Süd, Obermeiderich und Ruhrort gibt es demnach nur geringfügigen Handlungsbedarf. Rheinhausen-Ost, Hochfeld-Süd, Rahm, Schlenk, Rumeln und Trompet hier dagegen die schlechteste Benotung.

Benotungen: Nur drei statt vier Abstufungen in früheren Stationsberichten

Auch interessant

Ein Vergleich mit dem Stationsbericht für 2019 gestaltet sich nicht nur aufgrund des neuen Bewertungssystems mit veränderten Kriterien etwas schwierig. Außerdem gab es bei den Benotungen in den Vorjahren statt vier nur drei Abstufungen – „akzeptabel“, „noch akzeptabel“ und „nicht akzeptabel“.

Und durch die Einstellung der Bahnlinie vom Hauptbahnhof zum Entenfang Ende 2019 tauchen mit Bissingheim, Wedau und eben Entenfang drei Stationen in der neuen Duisburger Übersicht nicht mehr auf, die der VRR 2019 insgesamt als akzeptabel – also mit der bestmöglichen Bewertung – eingestuft hatte. Dies galt darüber hinaus für den Hauptbahnhof sowie für die Bahnhöfe Obermeiderich, Ruhrort, Rumeln und Trompet.

Als insgesamt nicht akzeptabel waren 2019 sogar fünf Bahnhöfe eingestuft worden: Buchholz, Großenbaum, Rahm, Schlenk und vor allem Meiderich-Süd. Der Bahnhof Rheinhausen-Ost, negativer Spitzenreiter im Bewertungsjahr 2020, war damals laut VRR noch „akzeptabel“.

>> MEHRHEIT DER HALTEPUNKTE IM VRR-GEBIET IN UNBEFRIEDIGENDEM ZUSTAND

Nur 23 Bahnhöfe und Haltepunkte von 294 Stationen im VRR beurteilten die Profitester mit dem Prädikat „ausgezeichnet“, weitere 97 erzielten zumindest eine „ordentliche“ Gesamtbewertung. Etwa 60 Prozent der Haltepunkte schnitten aber negativ ab: 159 Stationen stuften die Profitester als „entwicklungsbedürftig“ ein, 15 waren aus Sicht der Prüfer „nicht tolerierbar“.

Vor allem die Aufenthaltsqualität habe an zahlreichen Bahnhöfen zu schlechten Bewertungen geführt. 192 Stationen waren in einem „verbesserungswürdigen“ Zustand, weitere 29 stuften die Profitester als „unzureichend“ ein. Insbesondere Müll, Graffiti und anderweitige Verschmutzungen sowie bauliche Mängel führten demnach zu den schlechten Ergebnissen.