Duisburg. Wie genießen die Duisburger das frühlingshafte Wetter in Corona-Zeiten? Wir haben uns an der Sechs-Seen-Platte und Regattabahn umgeschaut.

Bei frühlingshaften 20 Grad pilgern am Samstagmittag viele Menschen zur Sechs-Seen-Platte in Duisburg. Der Duft von Pommes weht vom Imbiss des Freibads am Wolfssee herüber. Vom prall gefüllten Parkplatz kommen in Zweierreihen immer mehr Besucher, um das schöne Wetter zu genießen. Wir haben mit einigen gesprochen und uns außerdem umgeschaut, ob auch Corona-Regeln eingehalten werden. Eins vorweg: Während auf den meisten Spazierwegen Abstand gehalten wird, fällt der Waldspielplatz negativ auf.

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Auf den Wegen entlang des Freibads staut es sich zwar ziemlich und überholende Jogger müssen sich Platz verschaffen, doch bereits ein Stück weiter entzerrt sich der Besucherstrom zwischen Wambach- und Wolfssee. Auf dem angrenzenden Wasser nutzen drei Kanuten die wohlig warmen Temperaturen und umschiffen gekonnt Eisschollen – die letzten Zeugen des jüngsten Wintereinbruchs. Nahezu alle Bänke entlang des Strandbades sind besetzt von rastenden Fahrradfahrern oder Pommes essenden Spaziergängern.

Hälfte der Erwachsenen trägt keinen Mund-Nasenschutz auf Duisburger Waldspielplatz

Aus der Ferne sind bereits Kindergeschrei und mahnende Stimmen der Eltern zu vernehmen. Die Geräuschkulisse stammt vom nahen Waldspielplatz, der am Samstagmittag gut besucht ist. Rund 100 Kinder und Eltern haben sich auf den angrenzenden Bänken niedergelassen oder testen Rutsche, Schaukel und Klettergerüst auf Herz und Nieren.

Nicht immer sind die Erwachsenen so vorbildlich und tragen einen Mund-Nasenschutz auf dem Waldspielplatz an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg.
Nicht immer sind die Erwachsenen so vorbildlich und tragen einen Mund-Nasenschutz auf dem Waldspielplatz an der Sechs-Seen-Platte in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Auffällig ist aber sofort: Nur etwa die Hälfte der Erwachsenen tragen den auf Spielplätzen vorgeschriebenen Mund-Nasenschutz. Es gibt allerdings auch kein Schild, das darauf hinweist.

„Für die Kinder ist es ein Gefühl von Normalität, neben anderen Kindern zu spielen“

Etwas abseits der Klettergerüste hat sich auf einem Hügel eine Familie niedergelassen und tobt mit ihren beiden Kindern. Während sich die Mutter mit der Tochter auf dem Sandboden wälzt, genießt ihr Mann die warmen Sonnenstrahlen. „Es tut gut, ein bisschen Sonne abzubekommen und für die Kinder ist es ein Gefühl von Normalität, neben anderen Kindern zu spielen“, sagt er – und setzt ebenso wie seine Frau noch schnell eine Maske auf.

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Obwohl ihnen bewusst sei, dass auf Spielplätzen Maskenpflicht herrsche, finden es beide vertretbar, etwas abseits auch ohne Maske mit den Kindern zu spielen. „Wir haben uns deshalb auf den Hügel gesetzt und sobald wir unseren Platz verlassen, setzen wir die Maske natürlich auf“, sagt die 40-Jährige. Außerdem hätten sie auch noch keine Kontrolleure gesehen, ergänzt ihr Mann. Dennoch versuchten sie, anderen Menschen auf dem Spielplatz nicht zu nahe zu kommen.

Parkplatz als Nadelöhr

Dies ist auf dem Parkplatz am Wasserspielplatz am Parallelkanal kaum möglich. Gerade angereiste Spaziergänger, Jogger und Radfahrer tummeln sich dort – ein Nadelöhr. Erst auf den vielen Spazierwegen entzerrt es sich dann wieder.

Auf Höhe der angrenzenden Sportplätze am Parallelkanal macht das Ehepaar Hallmann eine kurze Pause während ihrer Fahrradtour. „Der Schnee war zwar schön, aber das Wetter jetzt ist echt super“, sagt Mario Hallmann. Trotz des Andrangs sei es als Radfahrer relativ entspannt und die Leute würden genug Platz machen. Auch das Ordnungsamt hat das Paar nach eigenen Angaben an diesem Tag schon gesehen: „Am Entenfang waren zwei Wagen des Ordnungsamtes unterwegs, die dort kontrolliert haben“, sagt Hallmann.

„Ich kann verstehen, dass die Leute raus wollen“

Cewdet Eris aus Wanheimerort genießt die Sonne oberhalb des Spielplatzes am Parallelkanal.
Cewdet Eris aus Wanheimerort genießt die Sonne oberhalb des Spielplatzes am Parallelkanal. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Im Gegensatz zum Waldspielplatz an der Sechs-Seen-Platte ist der Wasserspielplatz am Parallelkanal am Samstagmittag nicht übermäßig stark frequentiert – im Sand und auf dem Klettergerüst toben etwa 30 Kinder. Dennoch sind – wenn auch seltener – einzelne Erwachsene zu sehen, die ohne entsprechende Maske auf dem Spielplatzgelände verweilen. Dabei verweist dort ein Schild auf die Regeln, wie ein 40-jähriger Maschinenbauingenieur berichtet, der heute mit seiner Familie aus Neukirchen-Vluyn auf den Spielplatz gekommen ist.

Oberhalb des Spielplatzes hat es sich Cewdet Eris aus Wanheimerort auf einem Campingstuhl bequem gemacht. „Ich bin heute hier hingekommen, um ein bisschen zu lesen und das Wetter zu genießen“, so Eris. Man müsse in diesen Zeiten das genießen, was möglich sei. „Hier ist es zwar voll, aber ich kann verstehen, dass die Leute raus wollen.“

>> KONTROLLEN DES DUISBURGER ORDNUNGSAMTES

• Wie Stadtsprecher Jörn Esser mitteilt, führt der städtische Außendienst auch an diesem Wochenende Präsenzstreifen durch.

•„Der Fokus liegt bei gutem Wetter selbstverständlich auch auf stark frequentierte Bereiche, wie zum Beispiel Regattabahn, Sechs-Seen-Platte oder den Landschaftspark Duisburg-Nord“, so Esser.