Duisburg. Das Duisburger Impfzentrum im Theater am Marientor hat seinen Betrieb aufgenommen. Was der erste Geimpfte sagte und wie der der erste Tag lief.
Das lange Warten hat ein Ende: Am Montag wurden jetzt auch die ersten Duisburger im Impfzentrum im Theater am Marientor (TaM) geimpft. Auf den ersten Blick lief zum Start alles reibungslos. Wegen des heftigen Wintereinbruchs war mehr Personal im Einsatz, zusätzliche Impfstraßen wurden in Betrieb genommen.
Willi Giesen war der Erste, der am Montagmittag seine Impfung erhielt, gemeinsam mit seiner Frau Marlies (87). „Alles hat prima geklappt“, erklärte der 89-Jährige kurz und knapp, als er um 14.15 Uhr das TaM über eine Seitentür verlies. Sohn Uwe hatte seine Eltern und seine Schwiegermutter zum Impfzentrum gefahren und durfte als Begleitperson mit hinein.
Impfzentrum in Duisburg: Prozedur dauert 45 Minuten
In 45 Minuten hatten die ersten Impflinge die vier Stationen durchlaufen. Fünf Schalter standen am Bühneneingang für die Anmeldung bereit. Anschließend überprüfte eine Kamera mit Sensoren die Körpertemperatur, bevor es durch den Wartebereich in eine der 18 Impfkabinen ging. Nach dem Pieks verbrachten die Duisburger (allesamt über 80 und mit einem vereinbarten Termin) 30 Minuten im Ruhebereich, der sich im eigentlichen Zuschauerraum des Theaters befindet. „Überall waren die Mitarbeiter sehr freundlich. Probleme gab es an keiner der Stationen. Alles ist barrierefrei“, fasste Uwe Giesen zusammen.
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Lange Wartezeiten waren zum Auftakt an der Anmeldung und am Eingang (Berichterstatter durften mit Verweis auf das Infektionsrisiko nicht ins Innere des Theaters) nicht zu beobachten. Viele der älteren Duisburger wurden von ihren Söhnen oder Töchtern zum Impfzentrum gefahren. Einige kamen mit dem Taxi. An den Parkmöglichkeiten nahmen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Pape und Grunau sie in Empfang, begleiteten die Impflinge bis zur Anmeldung.
Zu wenig Impfdosen: Betrieb im TaM noch auf Sparflamme
Als Reaktion auf die extreme Wetterlage hatten die Verantwortlichen die Zahl der Security-Mitarbeiter im Außenbereich von sechs auf 15 aufgestockt. Außerdem gingen sechs statt der zunächst vorgesehenen vier Impfstraßen in Betrieb. „Um Terminverzögerungen bei einer verspäteten Anreise zu kompensieren“, wie Stadtsprecherin Susanne Stölting erklärte.
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Eigentlich hat die Feuerwehr im Impfzentrum 14 Impfstraßen eingerichtet. Da die Zahl der Impfdosen für das Duisburg bis Ende April allerdings auf 1945 pro Woche begrenzt ist, läuft der Betrieb auf Sparflamme. Insgesamt waren zum Start 67 statt der ursprünglich geplanten 100 Mitarbeiter im Einsatz.
Impfungen in Duisburg: 288 Termine zum Start vergeben
288 Termine im Fünf-Minuten-Takt hatte die Kassenärztliche Vereinigen Nordrhein (KVNO) für Montag vergeben. Nach Angaben der Stadt waren um 16.40 Uhr bereits 151 Personen geimpft. Wie viele Duisburger ihren Termin wegen der widrigen Wetterbedingungen nicht wahrnahmen, war am Nachmittag noch unklar.
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte bereits am Vormittag erklärt, dass die Impftermine zur gleichen Tageszeit am Dienstag nachgeholt werden könnten. Für diesen Tag waren in Duisburg ursprünglich 287 Impfungen vorgesehen. Die Zahl dürfte nun steigen, deshalb sind auch am Dienstag sechs Impfstraßen in Betrieb. Laut Planungen der KVNO sollen bis Ende Februar im TaM 5859 Impfdosen gespritzt werden.
Die Senioren, die am Montag zum Impfzentrum kamen, wollten aber nicht mehr länger warten. „Das hat ja alles eh schon lange genug gedauert“, sagte Josef Taube (80). Seine Tochter Marietta Exner brachte ihn und seine Frau Hedi (82) in die Stadtmitte. „Ich bin am Vormittag in Marl losgefahren und habe dann meine Eltern in Beeckerwerth abgeholt.“ Vor der Impfung sei sie nicht nervös gewesen, berichtete Hedi Taube. Ihre Hoffnung: „Ich möchte endlich meine Enkel und Urenkel wiedersehen.“
Impfgegner waren am Montag um das Theater am Marientor nicht zu sehen. Der Sicherheitsdienst bestreift den Bereich um das Impfzentrum nach Angaben der Stadt rund um die Uhr.