Duisburg. Das Winterwetter hat Duisburg im Griff. Die DVG bereitet Fahrgäste auf Einschränkungen auch am Montag vor. Unfall mit Todesfolge in Wanheimerort.
Duisburg ist über Nacht vom Schneechaos verschont geblieben. Zwar haben die Flocken die Stadt in eine weiße Winterlandschaft verwandelt und zwischendurch mischte sich eisiger Regen in den Schneefall, aber derzeit ist die Lage auf Duisburger Straßen ruhig, teilen Polizei und Feuerwehr mit.
Ein Sprecher der Autobahnpolizei resümierte am Sonntagmorgen: „Die Autofahrer waren vorsichtig unterwegs. Viele sind zu Hause geblieben. Nur auf der A 42 Richtung Dortmund hat sich bei Oberhausen ein Lkw quer gestellt.“
Während es in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Duisburger Straßen neun leichte Unfälle gab, kam es am Sonntagmittag zu einem Verkehrsunfall mit Todesfolge in Wanheimerort. Ob allein das Winterwetter dafür Auslöser war, konnte die Polizei noch nicht abschließend sagen – die Spuren werden noch ausgewertet.
Niag stellt den Busverkehr ein - Verspätungen bei der DVG
Auswirkungen hat das Wetter auch auf den Bus- und Bahnverkehr in Duisburg. „Aktuell kommt es im gesamten Stadtgebiet zu Beeinträchtigungen und Verspätungen. Die Bahnen der Linie 901 können derzeit gar nicht fahren, weil teilweise Oberleitungen eingefroren sind“, bedauerte ein Sprecher der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG).
Die Linie 903 fuhr am Sonntagmorgen nur zwischen Dinslaken Bahnhof und Betriebshof Grunewald. Die U79 rollte nach Plan. Inzwischen geht die DVG sogar davon aus, dass es wegen des anhaltenden Schneefalls und der Minustemperaturen auch am Montagmorgen noch Einschränkungen kommen kann.
Die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (Niag), die zum Beispiel den Niederrhein mit Duisburg verbinden und verstärkt im Westen der Stadt unterwegs sind, haben am Sonntag den Busbetrieb komplett eingestellt. „Schnee und glatte Straßen machen eine sichere Fahrt am Niederrhein unmöglich“, erklärt ein Niag-Sprecher.
Zugausfälle bei der Bahn: Zahlreiche Oberleitungen gestört
Die DVG hat sich bereits im November auf Temperaturen unter Null Grad vorbereitet. Über die Wintermonate erhält der Bereitschaftsdienst der DVG rund um die Uhr aktuelle Meldungen des Wetteramtes Essen. „Wenn uns beispielsweise die Meldung ,Schneefall’ erreicht, machen sich die Teams für die Schneeräumung bereit“, erklärt Bernd Bandurski, Leiter Fahrweg bei der DVG.
Zudem sind die Straßenbahnen stets mit Weichenbesen und Schienenkratzern auf der Strecke. Mit den Bürsten können die Fahrer bei Bedarf die Weichen von Schnee befreien. Technische Vorkehrungen gibt es außerdem: Wenn die Temperatur auf drei Grad Celsius absinkt und Schneefall einsetzt, springen an den rund 150 Weichen automatisch eingebaute Heizungen an. Sie verhindern das Einfrieren und schmelzen den Schnee.
Sollte es weiter anhaltend schneien oder Regen sofort gefrieren, sind so genannte Schneewachen im Einsatz. Sie sollen auch darauf achten, dass die Fahrleitungen nicht vereisen. Bei anhaltend niedrigen Temperaturen ist das allerdings schwierig. Auf ihrer Seite informiert die Verkehrsgesellschaft über aktuelle Störungen: www.dvg-duisburg.de.
Mehrere Oberleitungsstörungen beeinträchtigt auch den regionalen Zugverkehr. Momentan gibt es keine Zugfahrten zwischen Duisburg und Essen. Auch zwischen Duisburg und Krefeld ist eine Oberleitung gestört. Züge fallen aus. Die S-Bahnen werden von Duisburg Hbf bis Düsseldorf Hbf über Düsseldorf Flughafen umgeleitet. Die Zwischenhalte entfallen. Züge der Gegenrichtung fahren auf dem Regelweg. „Bisher haben wir leider keine Informationen zur Dauer der Störung.“
Räumfahrzeuge rücken aus Hochfeld in den Duisburger Süden aus
Die Wirtschaftsbetriebe waren seit Samstagabend, gegen 21 Uhr, mit 20 Großstreufahrzeugen im Dauer-Einsatz. 133 Mitarbeiter waren unterwegs, nicht nur auf den Straßen, sondern auch in kleineren Gefährten oder als Kolonne, um die Gehwege zu streuen. Alle haben vor Beginn des Winters noch einmal eine Schulung bekommen, wie die Kehrmaschinen, an die eine große Schaufel montiert wird, um Schnee zu räumen, zu bedienen sind. „Wir konzentrieren uns dann erst einmal auf die Hauptstraßen“, so Silke Kersken, Sprechherin Silke Kersken.
Zwar ist weniger Schnee gefallen als angekündigt, allerdings machte das Gemisch aus Eisregen und Schnee den Mitarbeitern das Leben schwer. Zum Einsatz kommt flüssige Sole. „Die Sole hilft zwar auch bei Eis, aber die niedrigen Temperaturen sind ein Problem.“
Die Fahrzeuge parken teils in Hochfeld und teils im Duisburger Norden. Von hier werden auch Baerl und Homberg angesteuert. Ab Hochfeld geht’s durch die Innenstadt, in den Süden, nach Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen. Zehn Stunden dauert eine Schicht, danach übernehmen die nächsten. „Wir sind auch den ganzen Sonntag unterwegs. Es ist noch einiger Schnee angesagt“, betont Silke Kersken.
DVG öffnet U-Bahn-Stationen für Obdachlose
Laut Wettervorhersage des Deutschen Wetterdienstes sollen die Temperaturen in Duisburg in den nächsten Tagen unter Null Grad verharren. Nachts kann es teilweise sogar minus elf Grad kalt werden. Die DVG öffnet deshalb die U-Bahn-Station am Duisburger Hauptbahnhof für Obdachlose.
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