Duisburg. Mit Amazon Smile kann beim Einkauf jeder für Organisationen aus Duisburg spenden. Welche Einrichtungen aus Duisburg das meiste Geld bekommen.

Etliche der zehntausenden Pakete, die in Duisburg täglich zugestellt werden, dürften ihren Weg zum Empfänger bei Amazon begonnen haben. Immerhin: Wer bei Amazon bestellt, kann beim Online-Shopping gleichzeitig Gutes tun – und zwar auch Duisburger Einrichtungen. Fast 100 lokale Vereine und andere Organisationen profitieren vom Spendenprogramm Amazon Smile. Die Empfänger sind sich einig: „Wir freuen uns über jeden Euro.“

Gerd Priester (hier mit Kater Dino) ist Vorsitzender des Duisburger Vereins Herztier. Alle drei Monate bekommt der Verein Geld aus dem Programm Amazon Smile.​
Gerd Priester (hier mit Kater Dino) ist Vorsitzender des Duisburger Vereins Herztier. Alle drei Monate bekommt der Verein Geld aus dem Programm Amazon Smile.​ © Priester

Das sagt zum Beispiel Gerd Priester, der Vorsitzende des Vereins Herztier. Seit 15 Jahren vermittelt der Verein Hunde und Katzen von der Straße, aus Tötungsstationen in Südeuropa in liebevolle Hände. Alle drei Monate kommt eine Überweisung des Internetgiganten auf das Konto von Herztier, knapp 700 Euro bisher insgesamt. Das ist dafür, dass es das Programm Amazon Smile in Deutschland seit vier Jahren gibt, keine hohe Summe. Aber es sind 700 Euro, die der Verein ohne seine Teilnahme an dem Spendenprogramm weniger hätte.

Einkaufen bei Amazon: Mit Smile kommen 0,5 Prozent der Summe als Spende obendrauf

Seit Ende 2016 landet mit jedem Klick auf „Kaufen“ beim Online-Riesen Geld nicht nur in dessen Kasse, sondern auch auf den Konten von Hilfsorganisationen, Vereinen und vielen weiteren Einrichtungen aus Deutschland und Österreich. Amazon stockt auf: 0,5 Prozent der Einkaufssumme gibt der Konzern dazu, zugunsten einer gemeinnützigen Organisation.

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Welche, kann sich der Kunde aussuchen: Natürlich sind die Großen dabei wie der WWF oder die UNO Flüchtlingshilfe, mehr als 25.000 Institutionen in Deutschland und Österreich sind nach Angaben von Amazon beim Spendenprogramm Smile registriert. „AmazonSmile ist ein Win-Win-Win: für Kunden, die gerne etwas Gutes tun, während sie das machen, was sie ohnehin tun würden: einkaufen.“ So beschreibt es Ralf Kleber, der Country Manager für Deutschland.

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Unter diesen Einrichtungen finden sich auch zahlreiche lokale. Aus Duisburg machen 94 mit, darunter Bekannte und Unbekannte, Große und Kleine: Sportvereine und kirchliche Einrichtungen, Fördervereine von Kindergärten und Schulen, Vereine wie „Fellnasen“ oder „Tausche Bildung für Wohnen“, die Duisburger Tafel oder der Zoo Duisburg.

Christian Schreiner ist Sprecher für den Zoo Duisburg. Der Tierpark ist der größte Empfänger von Spenden aus dem Programm Amazon Smile in Duisburg.
Christian Schreiner ist Sprecher für den Zoo Duisburg. Der Tierpark ist der größte Empfänger von Spenden aus dem Programm Amazon Smile in Duisburg. © Funke Foto Services GmbH | Kerstin Bögeholz

Knapp 4700 Euro hat der Tiergarten als größter Empfänger aus Duisburg über das Programm bisher bekommen. „Wir brauchen es an allen Ecken und Enden, die Tiere brauchen Futter“, erklärt Zoo-Sprecher Christian Schreiner, warum sich der Zoo als Spendenempfänger bei Amazon registriert hat. Die Stadt kostet das tierische Aushängeschild Duisburgs jedes Jahr Millionen, da ist es Schreiner egal, ob finanzielle Unterstützung aus Tierpatenschaften, Eintrittskarten oder eben über Amazon Smile kommt. Und es ist nun einmal eine Tatsache: „Viele Leute kaufen im Internet ein.“

So viele und so viel, dass Amazon alleine in Deutschland im Jahr 2019 einen Umsatz von 22,23 Milliarden Euro erzielte. Dagegen nehmen sich die Spendenzahlen, die Amazon veröffentlicht, vergleichsweise bescheiden aus: 10,6 Millionen Euro überwies der Internetkonzern nach eigenen Angaben von Programmstart bis November 2020 an gemeinnützige Empfänger aus Deutschland und Österreich. Über die höchste Summe freute sich mit 1,4 Millionen Euro die Umweltschutzorganisation WWF.

Verein Herztier aus Duisburg: Freude über das Geld, Kritik am geringen Amazon-Anteil

Wegen dieser Relation sieht auch der Verein Herztier Amazon Smile durchaus kritisch, auch wenn er davon profitiert. Das Programm sei „ein zweischneidiges Schwert“, sagt der Vorsitzende Gerd Priester. Einerseits „ist es eine sehr schöne Möglichkeit“, Spenden zu bekommen. Andererseits: „Es gibt Bonusprogramme, die sind besser“; die 0,5 Prozent, die Amazon pro Einkauf als Spende oben drauf legt, stünden bei anderen Programmen einem Anteil von bis zu zehn Prozent gegenüber. Und: Das namengebende Lächeln ins Gesicht zaubert die Spende über Amazon vor allem einem Empfänger: Amazon selber.

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Das sieht auch die Verbraucherzentrale NRW so. „Wer Shoppen und Spenden strikt trennt, fährt meist besser – viel besser. Der simple Grund: Zahlreiche Produkte gibt es bei anderen Händlern günstiger als bei Amazon“, lautete 2017 ihr Fazit nach einer Stichprobe. Erst Preise vergleichen, dann klicken, lautet also die Devise. Immerhin: „Wo Amazon tatsächlich das günstigste Angebot vorhält, kann via Smile ohne Bedenken der Spenden-Kaufbutton gedrückt werden.“

Wer also ohnehin bei Amazon einkauft, kann sein Konto guten Gewissens mit Amazon Smile verknüpfen – und so eine von 94 Duisburger Einrichtungen unterstützen. Wie viele Duisburger bei Amazon registriert sind, wie viele davon für ihr Konto das Spendenprogramm aktiviert haben, dazu macht der Online-Händler auf Anfrage keine Angaben. 10.000 Euro muss ein Kunde über Amazon Smile ausgeben, bis er 50 Euro an seine Lieblingsorganisation gespendet hat. Gerd Priester von Herztier e. V. betrachtet das pragmatisch: „Wir sehen das aus der Sicht der Tiere, deshalb nehmen wir das mit.“

>>> Lesen Sie hier: Beim Amazon-Kauf kostenlos für Duisburg spenden – so geht’s