Duisburg. Diese Kooperation ist in Duisburg einzigartig: Dr. Jan Sebastian Balleisen leitet die onkologischen Kliniken bei Sana und den Johannitern.
Die Sana Kliniken in Wanheimerort und das Johanniter Krankenhaus in Rheinhausen teilen sich bei der Versorgung von Krebs- und Palliativ-Patienten einen Chefarzt. Dr. Jan Sebastian Balleisen leitet bereits seit vier Jahren die internistische Onkologie, Hämatologie und und Palliativmedizin bei den Johannitern, nun hat er auch am Kalkweg die Klinik für Hämatologie und Onkologie übernommen. Dort tritt er die Nachfolge von Prof. Dr. Stephan Petrasch übernommen, der sich nach 20 Jahren in den Ruhestand verabschiedet hat.
Bestehende Zusammenarbeit in der Neuro-Onkologie in Duisburg ausgebaut
Mit dieser stadtweit ersten trägerübergreifenden Kooperation dieser Art bauen beide Häuser ihre langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Neuro-Onkologie aus. Beide Kliniken zählten bereits seit den1980er Jahren zu den erfahrenen Einrichtungen in der Versorgung von Krebs-Patienten, betonen die Träger, das Johanniter verfüge zudem über besondere Expertise in der internistischen Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin. Durch die gemeinsame Leitung sollen die Patienten beider Häuser fortan von der Fachkompetenz beider Standorte profitieren.
Für die Patienten beide Kliniken ändert sich nichts
"Für die Patienten wird sich aber nichts ändern", betont Dr. Jan Sebastian Balleisen, "für sie ist es wichtig, wohnortnah behandelt zu werden". Das Team von Oberarzt Dr. Michael Schroeder am Kalkweg wird ab 1. April durch weitere onkologische Fachärzte verstärkt, am Johanniter bleiben die Oberärztinnen Dr. Cakir Dere und Petra Wehry mit ihrem Team Ansprechpartner für die linksrheinischen Patienten.
Sana profitiert von palliativmedizinischer Kompetenz der Johanniter
Jan Sebastian Balleisen ist in Münster aufgewachsen und hat dort auch studiert, war vor seinem Wechsel nach Rheinhausen als Oberarzt an der Uniklinik Düsseldorf und als leitender Oberarzt am Ev. Klinikum Mülheim tätig. Der Facharzt für Innere Medizin, Onkologie und Hämatologie will er künftig möglichst täglich an beiden Häusern zugegen sein. "Als Chirurg wäre das schwieriger, in meinem sprechenden Fach ist das auch deshalb gut zu organisieren, weil sich die Teams beider Häuser bereits gut kennen", sagt der 46-Jährige. Profitieren sollen die Patienten der Sana Kliniken von etablierten palliativmedizinischen Struktur der Johanniter profitieren. Sie haben 2018 eine offiziell anerkannte Palliativstation in Betrieb genommen, Chefarzt Balleisen steht im engen Austausch mit den onkologisch-palliativen Netzwerken der Region.
Werden Sana und Johanniter künftig auch auf anderen Feldern zusammenarbeiten? "Dafür gibt es derzeit keine konkreten Pläne", sagt Sana-Geschäftsführerin Julia Disselborg, "diese Kooperation ist medizinisch motiviert". Nicht ausgeschlossen, dass weitere folgen: Gesundheitspolitisch sind Zentrenbildung und Spezialisierung gewünscht, Disselborg verweise auch auf den Austausch in der Corona-Pandemie: "Dadurch ist eine gewisse Nähe unter den Häusern entstanden."
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