Duisburg. Dirk Krämer und Klaus Maas setzen ein starkes Zeichen im winterlichen Lockdown. Danach kann das Ausstellungsjahr in Duisburg schnell beginnen.
Seit November ist auch das Museum DKM geschlossen, aber eine Lichtinstallation im Foyer strahlt weit und warm aus den Fenstern des privaten Museums an der Güntherstraße. Damit setzen die Museumsgründer Dirk Krämer und Klaus Maas in den dunklen Wintermonaten des Lockdowns ein starkes Signal.
Die chilenische Künstlerin Julen Birke bezieht sich in ihrer Rauminstallation "Añañuca" auf das gleichnamige Naturschauspiel, das sich Jahr für Jahr wie durch ein Wunder in der chilenischen Atacama-Wüste ereignet. Ihr rosafarbener Blütenteppich besteht aus 300 Lichtkörpern, die über ein Wurzelwerk von transparenten Kabeln miteinander verbunden sind. "Añañuca" verwandelt das Museum in eine Lichtquelle; die Installation der 1973 geborenen Künstlerin bleibt bis zum Ende des Lockdowns von der Straße aus zu sehen.
Trauer um die Duisburger Wortkünstlerin Barbara Köhler
Überschattet war der Jahresbeginn für Dirk Krämer und Klaus Maas vom Tod der großen Wortkünstlerin Barbara Köhler, der weniger in Duisburg denn bundesweit ein Echo ausgelöst hat. Die 61-Jährige lebte seit 1994 in Duisburg und wohnte im Gemeindehaus Ruhrort. Dort erinnert die katholische Bibliothek, die Barbara Köhlers Bücher im Fenster dekoriert hat, an die bedeutende Lyrikerin, der Krämer und Maas seit langem verbunden waren.
Schon für die von Krämer und Maas zunächst gegründete Galerie DKM im Innenhafen hat Barbara Köhler 2002 mit dem Bochumer Künstler Hans-Dirk Hotzel eine Installation entwickelt, dort und später im Museum DKM war sie mit ihren Lesungen oft zu erleben. In der Ausstellung „Kunst & Kohle – Die schwarze Seite“ zum Ende des Steinkohlebergbaus 2018 hat sie ihm mit ihrer Installation "Lethe/Wasserlösung" ein Denkmal gesetzt, indem sie einen Raum rundum mit einem schwarzen Band in ein Wort-Flöz verwandelte. "Eine der schönsten Arbeiten, die wir je im Museum hatten", sagt Klaus Maas. Er setzt sich nun unter anderem mit der Kunststiftung NRW dafür ein, diese Arbeit auf Zollverein zu realisieren.
Nach dem Lockdown ist eine Hommage an Ulrich Tillmann geplant
"Sobald wir wieder dürfen", so Klaus Maas, erinnert das Museum zum Auftakt nach dem Lockdown an Ulrich Tillmann (1951-2019). Der Konzept- und Fotokünstler aus Köln hat der Stiftung DKM kurz vor seinem Tod ein zu den Beständen des Museums passendes Konvolut vermacht, das in einer zweiteiligen Ausstellung vorgestellt werden soll. Der erste Teil der Hommage an Ulrich Tillmann besteht aus seiner Foto-Serie über das Alte Ägypten, die er 1994/1995 im Zuge einer Ägyptenreise aufnahm. Teil zwei wird eine allgemeinere Übersicht aus seinem Lebenswerk bieten.
Voraussichtlich ab März präsentiert das Museum in der Ausstellung "Lucifers Vortex" die spektakulär-theatralische Nachtfotografie des Künstlers Tom Fecht, dessen Werke damit zum zweiten Mal im Museum DKM vorgestellt werden. Die großformatige, zehnteilige Serie "Electric Cinema" sowie die Serien "Lucifers Vortex" und "Tides" zeigen magische Naturaugenblicke des Fotografen, der seine magischen Bildwelten mit Licht und Dunkelheit gestaltet.
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Für die zweite Jahreshälfte sind geplant eine Ausstellung des Künstlerduos Maik und Dirk Löbbert, die Präsentation Omoshirogara, die anhand einer Kimono-Sammlung mit besonderen Mustern einen Einblick gibt in die kulturelle Verflechtung zwischen Japan und dem Westen (unterstützt durch das Japanische Kulturinstitut und das Asien-Orient-Institut der Universität Zürich) sowie die Ausstellung "Lebenslinien" mit Biografien von jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die aus dem Johann Jacobs Museum, Zürich, übernommen wird.
>>PROJEKT MIT DEM LANDFERMANN-GYMNASIUM
2021 nimmt das Museum DKM mit den Ruhrkunstmuseen am neuen, von der Stiftung Mercator geförderten Vermittlungsprojekt "RuhrKunstUrban – Museum findet Stadt" teil. Mit Schülerinnen und Schülern sollen Kunstprojekte im Stadtraum entstehen.
Das Museum DKM hofft, zu Beginn des zweiten Schulhalbjahrs zusammen mit dem Aikido Verein im Hof, der Künstlerin Magdalena von Rudy sowie den Schülerinnen und Lehrerinnen des Landfermann-Gymnasiums das Projekt starten zu können.