Duisburg. Fotograf Markus Bullik näherte sich in den 90er Jahren den Menschen Indiens. Seine Bilder sind im Kunstraum von Manhardt Barthelmie zu sehen.

Wer als Europäer Indien erlebt, begegnet einem anderen Alltag, einer anderen Kultur. Die Faszination für Indien und für die Fotografie verbindet Dr. Manhardt Barthelmie in seinen Ausstellungen im Kunstraum im Mercatorhaus an der Königstraße. Unter dem Titel "Bharata Mata" - Mutter Indien - zeigt er jetzt Fotografien von Markus Bullik.

Fasziniert vom Buch "People of India", das während der britischen Kolonialzeit 1868 entstand und - auf rassistische Weise - Kasten, Religionen, Völker und Rassen dokumentierte, machte sich Bullik Anfang der 90er Jahre auf, sich dem Subkontinent und seinen Menschen zu nähern. 1992 führte ihn seine dritte Reise nach Chennai an den mit 13 Kilometern längsten Strand Asiens.

Ausstellung in Duisburg zeigt sensible Fotografien

Dort am Stadtstrand porträtierte Bullik, der Ethnologie und Fotografie studiert hat, die Menschen, die sich fotografieren lassen wollten, auf klassische Weise. Seine schwere Ausrüstung zog das Interesse der Strandbewohnern auf sich. Und er ist in Hampi im Bundesstaat Karnataka den Spuren des früheren Königreichs Vijayanagar gefolgt (1343-1565), heute Weltkulturerbe. Übrig geblieben von der ehemaligen Hauptstadt ist nur das Dorf Hampi.

Bulliks Fotografien, die "im Vorbeigehen" entstanden sind, zeigen nicht das bunte, brodelnde Indien, sie sind nahezu farblos, erinnern an alte Sepia-Bilder und zeigen die Menschen still in die Kamera schauend - mal ganz nah, mal am Strand schlendernd, mal an eine Hauswand gelehnt. Dadurch wirken sie fast zeitlos und sehr konzentriert, es sind sensible Annäherungen an eine aus europäischen Augen weit entfernte Kultur. Die Ausstellung bleibt bis zum 31. März im Kunstraum an der Königstraße 61.

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Jüngere Kultur- und Brauchtumsstudien von Markus Bullik, der in Wegberg am Niederrhein lebt, galten übrigens den Menschen im Umfeld von Borussia Mönchengladbach. Das daraus entstandene Buch heißt "Heimspiel" (2016).