Duisburg. Auf dem Parkplatz der Universität Duisburg-Essen wird eine große Modulbauhalle aufgebaut. Darin sollen Studierende ihre Klausuren schreiben.
Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Prüfungsphase hat die Universität Duisburg-Essen auf dem Parkplatz an der Carl-Benz-Straße eine Modulbauhalle errichten lassen. Dort sollen bis zu 300 Studierende gleichzeitig unter Einhaltung von Corona-Auflagen ihre Prüfungen schreiben können. Die Universität will auf diese Weise Kosten sparen.
Wer auf dem Forsthausweg hinter dem L-Bereich des Campus in Richtung Carl-Benz-Straße unterwegs ist, dem fällt das weiße Dach direkt ins Auge: Anfang der Woche haben Arbeiter mit dem Aufbau der 30 mal 60 Meter großen Modulbauhalle begonnen, wie man sie auch als Festzelt in der Karnevalszeit kennt. Für den Aufbau wurden einige Bäume auf der Fläche gefällt, die aber ohnehin dem Neubau des LE-Gebäudes hätten weichen müssen. In der improvisierten Halle sollen die Studierenden ihre Prüfungen absolvieren.
Uni Duisburg-Essen: Platzkapazität sinkt bei Prüfungen
„Auch bei Prüfungen müssen die geltenden Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Das bedeutet, dass die Kapazitäten unserer eigenen Räume erheblich reduziert sind“, sagt Thomas Wittek, Pressesprecher der Hochschule. Als Beispiel nennt er das Audimax mit seinen 856 Plätzen zu Vorlesungszeiten. „Bei Prüfungen beträgt die Anzahl nur noch 214, nach den geltenden Corona-Bestimmungen nur noch rund 40.“ Auch die Mensa sei aufgrund ihrer Zugänge nicht geeignet, da beim Durchschleusen größerer Gruppen der Abstand nicht eingehalten werden könne.
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Während der ersten Phase der Pandemie habe die Universität für die Prüfungen große Säle und Hallen externer Anbietern anmieten müssen, was zum Teil hohe Kosten verursacht habe. „Mit der Modulbauhalle direkt auf dem Campus können wir flexibler planen, auch größere Gruppen von Prüflingen betreuen und die coronakonforme Durchführung der Prüfungen gewährleisten“, sagt Wittek. Er glaube, dass diese Lösung auch für die Studierenden stressfreier und angenehmer sei.
Vorgehen mit dem Gesundheitsamt der Stadt Duisburg abgestimmt
Das Konzept ist einzigartig, in Essen würden Prüfungen wie auch im Sommersemester in der Mensa geschrieben, sagt Wittek. Rund 300 Studierende passten in die Halle, die mit einer Heizung, Strom und zwei Toilettenwagen ausgestattet sein wird. Tische und Stühle würden durch den Vermieter der Halle bereit gestellt.
„Es werden die üblichen Hygieneregeln gelten: Maskenpflicht auf dem Weg zum Platz, Mindestabstand, Möglichkeiten zur Handdesinfektion und Nachvollziehbarkeit der Kontakte“, erklärt Wittek. „Das Vorgehen wurde mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.“
Uni Duisburg verlängert Prüfungsphase bis zum 6. März
Grundsätzlich stehe die Halle für schriftliche Prüfungen aller Fakultäten zur Verfügung. „Dieses Angebot zielt aber natürlich in erster Linie auf Prüfungen mit hohen Teilnehmerzahlen ab, etwa bei den Ingenieurwissenschaften oder der Mercator School of Management“, sagt er.
Spätestens Ende Januar soll der improvisierte Prüfungssaal in Betrieb gehen. Die Prüfungsphase hat die Universität bis zum 6. März verlängert, die Zweittermine dauern bis zum 10. April. Mindestens in diesem Zeitraum soll die Halle stehen bleiben. „Über einen Weiterbetrieb darüber hinaus werden wir abhängig von der Pandemielage entscheiden“, so Wittek, der darauf hinweist, dass sich das Infektionsgeschehen weiter dynamisch entwickle. „Noch gehen wir davon aus, dass Prüfungen auch in Präsenz möglich sein werden. Dafür müssen wir alle nötigen Vorbereitungen treffen, wozu auch der Aufbau der Modulbauhalle gehört.“
Über die Höhe der Kosten macht er indes keine Angaben. „Sie liegen aber um mehr als die Hälfte unter denen, die wir für die Anmietung von externen Flächen ausgegeben haben.“
>>BETRIEB AN DER UNI DUISBURG-ESSEN GEHT WEITER
Trotz der Pandemie soll der Betrieb der Hochschule in notwendigen Bereichen weiterlaufen. Studium und Lehre, Forschungsarbeit sowie dienstliche Aufgaben sollen allerdings nur dann in Präsenz durchgeführt werden, wenn es zwingend erforderlich ist.
Die Unibibliothek bleibt für die Abholung und Auslieferung bestellter Medien sowie deren Rückgabe geöffnet. Informationen über die geltenden Regelungen gibt es auf der Webseite der Bibliothek: www.uni-due.de/ub