Duisburg. Die neue Kampagne “Gemeinsam sind wir Duisburg“ des BDKJ wirbt für ein tolerantes Miteinander. Wünsche von Jugendlichen auf Postkarten gedruckt.

Welche Wünsche Kinder und Jugendliche an die Stadt Duisburg haben, danach hat der Bund Deutscher Katholischer Jugend (BDKJ) vor den Kommunalwahlen im September in seinem Projekt "Stimmgewaltig" gefragt. Und sie damit ermuntert, sich politisch einzumischen. Aus den über 2500 gesammelten Wünschen und Äußerungen ist jetzt die Kampagne „Gemeinsam sind wir Duisburg“ entstanden.

Im August und September hatte der BDKJ Meinungswände in ganz Duisburg aufgestellt, auf denen Kinder und Jugendliche aufschreiben konnten, mit welchen Themen die Stadt Duisburg sich intensiver auseinandersetzen soll. „Viele wünschen sich eine weltoffene Stadt, in der es ein soziales und respektvolles Miteinander gibt, und die gegen Diskriminierung und Rassismus vorgeht", fasst BDKJ-Vorstand Henning Gerlach das Ergebnis zusammen. Es wurde nach der Wahl Oberbürgermeister Sören Link als To-Do-Liste überreicht.

BDKJ will in Duisburg Zeichen für Gemeinsamkeit setzen

Bei dem in der Woche vor Weihnachten gestarteten Folgeprojekt liegt der Fokus auf Rassismus, sexuelle Diskriminierung und Nationalsozialismus. Die Kampagne „Gemeinsam sind wir Duisburg“ steht für ein tolerantes Miteinander. „Wir wollen ein Zeichen für eine gemeinsame Stadt setzen", sagt Henning Gerlach. Dafür werben 19 verschiedene Postkartenmotive.

Auf sieben Schwarzweiß-Postkarten sind Persönlichkeiten abgebildet wie Elliot Page, der kanadische Schauspieler, der vor kurzem öffentlich gemacht hat, dass er transgender ist, aber auch der Nazi-Widerstandskämpfer Gottfried Könzgen, der in Duisburg von 1919 bis 1944 Arbeitersekretär der Katholischen Arbeiterbewegung war und 1945 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet wurde.

Postkarten vermitteln auch Grundgesetz-Artikel

Ein anderes Motiv ist der dritte Artikel des Grundgesetzes. „Er sagt aus, dass niemand benachteiligt werden darf, egal welches Geschlecht er hat, welche Religion er angehört oder wo er herkommt, das passt zu unserem Thema", so Henning Gerlach. Dazu kommen zwölf farbige Postkarten mit Statements wie „Auf dem Spielplatz ist es egal, wo du herkommst“ oder „Gewalt ist keine Lösung“.

Die Postkarten, von denen zunächst jeweils 500 gedruckt worden sind, werden an die Jugendverbände und Schulen der Stadt verteilt. Außerdem gibt es fünf Videos, auf denen junge Duisburger von ihren Erfahrungen berichten und warum es wichtig ist, Diskriminierung zu bekämpfen. Sie sind unter www.bdkj-duisburg de zu sehen.

Stimmen von Kindern und Jugendlichen verstärken

Vorerst läuft das Projekt nur übers Internet. Sobald es Corona wieder zulässt, sollen Workshops in Schulen und Jugendverbänden angeboten werden. „Das ist ein Thema, das man nicht nur online besprechen kann, da muss man in den aktiven Austausch gehen können", sagt Hennig Gerlach.

Mit einigen Teilnehmern der Aktion "Stimmgewaltig" und "Gemeinsam sind wir Duisburg" steht der BDKJ weiter im Austausch. Die Stimmen von Kindern und Jugendlichen sollen durch die Kampagne verstärkt und weitergetragen werden, so Gerlach: „Jeder hat das Recht, in seiner Stadt mitzureden.“