Duisburg. Vor der ersten Sitzung des neuen Rats in Duisburg haben junge Menschen ihre Forderungen an die Lokalpolitiker übergeben. ÖPNV im Fokus.

Am Rande der ersten Sitzung des neuen „Mammut-Stadtrates“ in der Mercatorhalle vertrat der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) eine besondere Bevölkerungsgruppe: Die Kinder und Jugendlichen. Die durften den neuen Stadtrat bei der Wahl am 13. September noch nicht mitgestalten, sind aber trotzdem Bürger von Duisburg. Um den jungen Menschen trotzdem eine Stimme zu verschaffen, organisierte der BDKJ im Internet und der „realen Welt“ die Kampagne „Stimmgewaltig“ – und Übergab die Forderungen von 10.000 Kindern und Jugendlichen an führende Politiker des Duisburger Stadtrats.

Duisburger Kinder und Jugendliche wünschen sich besseren ÖPNV

„Wir waren 21 Tage lang in Duisburg unterwegs“, erinnern sich Annika Fix und Henning Gerlach vom BDKJ an den eindrucksvollsten Teil der Kampagne, die Meinungswand. „Wir waren je einen Tag an der Sechs-See-Platte, am Hagenshof, aber auch in Stadtteilzentren und in Schulen und hatten die Meinungswand dabei.“

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Von Rosali Kurtzbach, Dana Pusch und Philipp Wahl

Die sah Anfangs noch aus wie ein leeres Wahlplakat, wurde aber nach und nach mit den Forderungen der jungen Menschen gefüllt. Zusammen mit der digitalen Meinungswand im Internet und dank Videos und Lagerfeuerrunden mit Lokalpolitikern beteiligten sich letztendlich 10.000 Kinder und Jugendliche an der Kampagne. Das Ergebnis ist auf einem brandneuen Plakat zu sehen, je öfter Dinge gefordert wurden, desto größer sind sie auf dem Plakat gedruckt. Besonders groß: „Gut und günstig unterwegs mit Bus und Bahn“ und „Bessere Radwege und Sicherheit auf den Straßen“.

Junge Menschen wollen digitalisierte Schulen und mehr Umweltschutz

Dass Schulen nicht nur renoviert, sondern gleich auch digitalisiert werden, steht bei den jungen Duisburgern ebenfalls ziemlich weit oben in der Liste, oder eher groß auf dem Plakat. Wichtig ist ihnen auch die Freizeitgestaltung, besonders mit Blick auf unterfinanzierte Jugendverbände, marode Sportstätten und Kleinkunst, Kultur und Musik. „Junge Duisburger haben klare Vorstellungen, wie eine Jugendkulturszene aussehen könnte, auch wenn ihnen oft unterstellt wird, sich nicht für Kultur zu interessieren“, erklärt Henning Gerlach.

Großes Thema ist selbstverständlich auch die Umwelt – und ihr Schutz. „Nachhaltige Wirtschaft“ lautet etwa eine mittelgroße Forderung. „Mehr Respekt“ und „mehr Diversität“ stehen genau so auf dem Plakat.

Henning Gerlach kann zu diesem Thema schon eine kommende Kampagne ankündigen. „Noch in diesem Jahr wird sich der BDKJ mit einer Aktion für ein soziales, respektvolles, gleichberechtigtes Miteinander ohne Platz für Rassismus, Sexismus Diskriminierung und Nazis einsetzen – auch mit Blick auf das Ergebnis der Kommunalwahl.“