Düsseldorf. Der Mafia-Prozess ist nach einer Corona-Infektion eines Angeklagten unterbrochen. Nun ist der an Covid-19 erkrankte Verteidiger gestorben.

Einer der an Covid-19 erkrankten Verteidiger im Düsseldorfer Mafia-Prozess ist gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin des Duisburger Landgerichts am Donnerstag auf Anfrage. Der WDR hatte zuvor berichtet. Danach handele es sich um einen 76-jährigen Anwalt aus Bonn.

Der wegen der Corona-Infektion eines Angeklagten ohnehin unterbrochene Prozess soll dennoch am 4. Januar fortgesetzt werden, sagte die Gerichtssprecherin. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass sich der Anwalt im Gerichtssaal infiziert habe. Die Luft werde dort sechseinhalb Mal pro Stunde ausgetauscht und es gebe weitere Schutzmaßnahmen.

Mafia-Prozess: An Covid-19 erkrankten Verteidiger gestorben

Da der Angeklagte, dessen Anwalt starb, noch einen weiteren Verteidiger hat, sei seine ordnungsgemäße Verteidigung trotz des Todesfalls sichergestellt.

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In dem Prozess müssen sich mutmaßliche Mafiosi der derzeit mächtigsten Mafia-Gruppe der Welt wegen Kokainhandels in großem Stil verantworten. Die ‘Ndrangheta soll große Teile des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. Insgesamt sind 14 Männer angeklagt. In dem Verfahren geht es unter anderem um den Handel mit insgesamt 680 Kilogramm Kokain. Das Gericht hat für den Prozess 90 Verhandlungstage angesetzt.

Mafia-Prozess: An Covid-19 erkrankten Verteidiger gestorben

Der Prozess hatte bereits eine Zwangspause einlegen müssen, weil einer der Angeklagten eine Corona-Quarantäne abwarten musste. Dann war ein Staatsanwalt während der Verhandlung aus dem Saal gerufen worden, weil er Kontakt zu einem coronapositiven Polizisten hatte. Dann waren zwei Verteidiger positiv getestet worden, darunter der nun Verstorbene.

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Schließlich hatte sich auch noch ein Angeklagter angesteckt. Der Prozess findet aus Sicherheitsgründen nicht in Duisburg, sondern im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts statt.