Duisburg/Düsseldorf. Der Prozess gegen 14 Angeklagte wegen ‘Ndrangheta-Drogenhandels beginnt im Oktober. Das Gericht verhandelt im Hochsicherheitstrakt Düsseldorf.

Knapp zwei Jahre nach einer großangelegten Razzia gegen einen Drogenring der italienischen Mafiagruppierung ‘Ndrangheta beginnt am 12. Oktober vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen 14 Angeklagte, von denen elf der ‘Ndrangheta angehört oder sie unterstützt haben sollen. Wegen erhöhter Sicherheitsanforderung findet das bis Ende kommenden Jahres terminierte Mammutverfahren im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf statt, wie eine Landgerichtssprecherin am Montag mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg legt den Männern großangelegten Handel mit insgesamt 680 Kilogramm Kokain zur Last. Sie müssen sich außerdem wegen Bildung und Unterstützung einer ausländischen kriminellen Vereinigung, gewerbsmäßiger Geldwäsche und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten.

Razzia gegen ‘Ndrangheta 2018 – Festnahme auch in Duisburg

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Die Angeklagten waren zum Zeitpunkt der Anklageerhebung im Frühjahr zwischen 30 und 56 Jahren alt. Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft umfasst die Anklageschrift 649 Seiten.

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Die Strafverfolger legten dem Gericht demnach in 57 Umzugskartons mit Ermittlungsakten vor, außerdem mehrere Terabyte aufzeichnete Daten von Observationen und Telekommunikation der Beschuldigten.

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Anfang Dezember 2018 hatten Fahnder einen internationalen Schlag gegen die Mafia geführt und in mehreren Staaten rund 90 Verdächtige festgenommen, davon 14 in Deutschland. An der Operation unter dem Decknamen „Pollino“ waren mehrere hundert Fahnder beteiligt. Schwerpunkte in Deutschland waren damals Nordrhein-Westfalen und Bayern. Bei der Razzia durchsuchten Spezialeinsatzkräfte ein Eiscafé in der Duisburger City. Der Inhaber wurde festgenommen.

Laut Staatsanwaltschaft soll es sich bei fünf der 14 Angeklagten um ‘Ndrangheta-Mitglieder handeln. Sechs der übrigen neun Beschuldigten sollen die kalabrische Mafiagruppierung unterstützt haben, beispielsweise durch Darlehen zum Ankauf weiterer Drogen. (dpa)

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