Duisburg. Der Duisburger Nico Paulerberg hat sein erstes Soloalbum produziert: Eine organische Platte, die mit eingängigen Harmonien und Melodien glänzt.

Sphärisch, hymnisch, harmonisch konsonant: So lässt sich Nico Paulerbergs, erstes Solo-Album „When it all comes down to Love“, das er unter dem Künstlernamen „Nigelesque“ herausbringt, am ehesten einordnen. „Simpel“ wäre auch ein passendes Adjektiv, doch den negativen Widerhall des Wortes hat die Platte nicht verdient.

Keine wilden Akkordprogressionen, die den musiktheoretisch Bewanderten ein wissendes Lächeln entlocken, keine ausgefeilten Soli, die Musikkritikern die Tür zu gewagten Vergleichen mit Gitarrengrößen vergangener Tage öffnen. „Aber ich schreibe die Lieder ja auch nicht für die Duisburger Musikpolizei“, sagt Paulerberg grinsend.

Duisburger Musiker arbeitete zwölf Jahre an seinem ersten Solo-Album

Als musikalischen Partner hatte Paulerberg in zwölf Jahren Schaffensprozess den Produzenten Beray Habip an seiner Seite. In drei Studios wurden die Songs aufgenommen, „die Arrangements sind im Studio gewachsen“, sagt Paulerberg. Damit meint er die Synthesizer und Streicher-Samples, die den Gitarrenrock groß und gewaltig klingen lassen, zum Beispiel auf „Let the Sound into my Heart“.

Musikalisches Vorbild, da muss „Nigelesque“ nicht lange überlegen, sind die Briten von Oasis. Das hört man auch, im besten Sinne: Einfache Changes, eingängige Gesangsmelodien, große Gefühle, aber auch eine gewisse Bodenständigkeit.„Es wird wieder geschrammelt“, freut sich der Duisburger Musiker, der instrumental auf der Akustikgitarre daheim ist. Die zum Teil zehn Jahre alten Songs seien von Beray komplett neu gemischt worden. „Wir haben uns während der ganze Zeit beide künstlerisch weiterentwickelt.“

Erfahrene Unterstützung durch illustre Gastmusiker

Auch interessant

Neben Habip, der am Mischpult und am Schlagzeug saß, hat Nico Paulerberg einige andere illustre Gastmusiker auf seinem ersten Soloalbum versammeln können. Philipp Reimann trommelte in einem der Songs, Ben Münstermann ließ die E-Gitarre singen, David Lagerweij spielte Klavier und Gilbert Gelsdorf steuerte per Synthesizer die Streicher bei. Gemastered wurde von Alex Kloss in Köln, der hat etwa „Bukahara“ oder Leslie Clio in der Vita stehen.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Kurz gesagt ist Paulerbergs Solowerk eine Platte zum Träumen. So ausgelutscht die Redewendung, so gut passt sie zu „When it all comes down to Love“: Nicht zu viel, nicht zu wenig, kurzum ein durch und durch organisches Album, empfehlenswert besonders für Brit-Rock-Fans, mit einem besonderen Hörtipp: „The Last Love Song“. „Es ist alles total simpel“, sagt der Musiker selbst, „aber es braucht nicht viel für Gänsehaut.“