Duisburg. Der Kunstmarkt in der Cubus-Kunsthalle in Duisburg läuft etwas anders. Die Vielfalt ist groß. Wer kauft, verändert nebenbei die Ausstellung.

Gute Nachricht für Künstler und Kunstfreunde: Der Kunstmarkt in der Cubus-Kunsthalle findet statt, wobei die Corona-Pandemie ihren Stil in die Ausstellung einfließen lässt. So eröffnet Astrid Neese am 4. Dezember um 18 Uhr ihren ersten Kunstmarkt als Kulturdezernentin in Duisburg vor digitalem Publikum; die Eröffnung wird live auf Facebook übertragen.

„Wir planen auf unseren Social-Media-Kanälen für die Dauer des Kunstmarkts auch Videos über die Künstler“, sagt Cubus-Leiterin Dr. Claudia Schaefer und will so zum Kunstkauf animieren. Beim „#restart-after-lockdown“ stellen 77 Künstler aus Duisburg und Umgebung auf der gesamten Fläche der Kunsthalle im Kantpark ihre Arbeiten aus. Gemälde, Fotografien, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen werden wie immer zu erschwinglichen Preisen zwischen 50 und 500 Euro angeboten.

Individuelle Termine für Duisburger Kunstkäufer

Geöffnet bleibt der Kunstmarkt mindestens bis zum 14. Februar, vielleicht auch länger. Doch auch während des Lockdowns können Interessenten sich in der eigentlich geschlossenen Kunsthalle ein Bild machen. Per Mail oder Telefon können Einzeltermine für exklusive Einzelrundgänge gebucht werden. Wer ein Werk kauft, kann es direkt mitnehmen, an die leere Stelle hängt der entsprechende Künstler ein Nachfolgewerk. „Im besten Fall haben wir nach einer gewissen Zeit also eine ganz neue, andere Ausstellung“, freut sich Claudia Schaefer, „das kann die Menschen natürlich auch zu mehrmaligen Besuchen animieren.“

Auch Sigrid Neuwinger ist mit ihren skurrilen Plastiken beim Kunstmarkt „#restart-after-lockdown“ vertreten.
Auch Sigrid Neuwinger ist mit ihren skurrilen Plastiken beim Kunstmarkt „#restart-after-lockdown“ vertreten. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Arbeiten der 77 Künstler decken so ziemlich alles ab, was das Herz von Kunstfreunden höher schlagen lassen kann: Abstrakt oder konkret, gemalt, gesprayt oder gezeichnet, geschweißt, gehämmert oder geschnitzt, die Stile und Techniken sind vielfältig. Mit von der Partie sind alte Bekannte, aber auch einige neue Künstler, zum Beispiel der junge Maler Julian Henning mit einigen abstrakten Porträts.

Quietschbunte Nashornskulpturen und unterschwelliger Zauber

Heinz-Josef Klaßen ist dabei, der Fotorealist hat zuletzt in der Cubus-Kunsthalle ausgestellt. „Und der Verkauf seiner Corona-Sondereditionen zugunsten des Museums läuft hervorragend“, sagt Claudia Schaefer. Quietschbunt sind die Nashornskulpturen von Ralf Lüttmann – wenn schon nicht im Zoo, so ist zumindest künstlerisch das majestätische Tier in Duisburg also noch vertreten.

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Einen regelrechten Sog entwickelt ein Werk des Duisburger Künstlers Eugen Schilke. Viele kleine Leinwände bilden eine Art Riesenmosaik, übersät mit blauen Punkten, die eigentlich nur Kugelschreiberzeichnungen sind – und doch mit einem unterschwelligen Zauber fesseln. Geradezu brutal wirkt da eine Hinterglasmalerei von Claus-Henning Obst: Es zeigt die Ermordung des russischen Botschafters in der Türkei durch einen Polizisten im Dezember 2016.

Benefizprojekt fürs ambulante Kinderhospiz

Im Obergeschoss der Kunsthalle können Besucher ab 11. Dezember auch die Werke des „print2gether“-Projekts von Angelika Ruckdeschel kaufen, für 30, 50 oder 100 Euro. Die Bilder sind allesamt Koproduktionen von bis zu sechs verschiedenen Künstlern, doch viel wichtiger noch: Die Erlöse gehen zu 100 Prozent an das ambulante Kinderhospiz der Malteser.

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>>LIVESTREAM UND EINZELTERMINE

  • Der Livestream zur Eröffnung am 4. Dezember um 18 Uhr und die Künstlervideos gibt es auf der Facebook-Seite der Cubus-Kunsthalle zu sehen.
  • Individuelle Besichtigungstermine können per Mail an schaefer@cubus-kunsthalle.de oder telefonisch unter 0203 26236 vereinbart werden.