Duisburg. DVG-Fahrgäste klagen: Duisburger Schüler drängen morgens in die Linienbusse und Bahnen, ohne auf die zusätzlich eingesetzten E-Busse zu warten.
Die Maskenpflicht wird in Duisburgs Bussen und Bahnen ganz gut eingehalten. Bei den Abständen sieht die Sache vor allem zu Stoßzeiten anders aus. Leser berichten morgens von vollen Linienbussen, weil Schüler nicht auf die extra für sie eingesetzten sogenannten E-Busse warten wollen, die zumeist ein, zwei Minuten später kommen. „So lassen sich die Abstände überhaupt nicht einhalten. Nicht an der Haltestelle und im Bus schon gar nicht“, kritisiert eine Nutzerin der Linie 941 im Duisburger Süden. Die DVG kennt die Problematik.
Die Schüler warten nicht auf die zusätzlichen Einsatzbusse
„Uns liegen aktuell keine Meldungen von überfüllten Bussen morgens vor“, erklärt DVG-Sprecher Felix zur Nieden. Voll seien die Busse, ja. Aber nicht überfüllt. Diese Aussage fuße auf Meldungen der Busfahrer und auch auf Beobachtungen von „Kollegen, die in der Frühe rausfahren, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.“
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Dennoch wisse man, dass die Schüler gerne den ersten Bus nehmen, der kommt, ob das nun der normale Linienbus ist oder ein Einsatzbus, der vielleicht drei Minuten später kommt und dann nicht selten halbleer hinterher fährt. Grundsätzlich dürfen die E-Busse aber alle Fahrgäste nutzen, nicht nur Schüler und Schülerinnen. Auch andere Fahrgäste dürfen einsteigen.
Seit Ende der Sommerferien sind mehr Gelenkbusse im Einsatz
Seit dem Ende der Sommerferien setzte die DVG 81 solcher sogenannten E-Busse morgens zwischen 6 und 9 Uhr, sowie mittags vor allem zwischen 13 und 15 Uhr ein. Vor dem Shutdown waren es 67 E-Wagen. „Darüber hinaus haben wir dort, wo die Busse voller sind, von Standard-Fahrzeugen auf Gelenkbusse umgestellt“, weist Felix zur Nieden auf einen erhöhte Fahrgastkapazität auf einigen Linien hin.
Da die DVG eine „Beförderungspflicht“ hat, sei es für die Busfahrer schwierig, einer Schülergruppe, die morgens in den normalen Linienbus stürmt zu sagen, sie sollten draußen warten, bis der E-Bus kommt. „Wir dürfen die Fahrgäste nicht stehen lassen, das lässt sich an den Haltestellen nur schwer regeln“, gibt zur Nieden zu. Die DVG appelliert an die Vernunft der Fahrgäste und darauf, dass sie gegenseitig Rücksicht nehmen. „Wer die Möglichkeit hat, Stoßzeiten zu meiden, sollte das tun“, rät zur Nieden.
Noch immer zählt die DVG 30 Prozent weniger Fahrgäste
Langsam verbucht die DVG wieder steigende Fahrgastzahlen. Während sie zu Zeiten des Lockdowns im Frühjahr bis zu 60 Prozent und mehr Fahrgastverluste verzeichnete, bewegen sich die Zahlen mittlerweile bei etwa 30 Prozent unter denen vor Corona – „und das bei einem erweiterten Fahrplanangebot.“
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Grundsätzlich hielten sich die Fahrgäste an die Regeln. Dies zeigten die Zahlen der wöchentlichen Maskenkontrollen. Auf 10.000 an der Zahl kommen die DVG-Mitarbeiter mittlerweile in sieben Tagen, oft sind sie mit Kollegen des städtischen Ordnungsdienstes unterwegs. „Wir haben im Vergleich zu anderen Städten aber geringe Quoten von Verstößen“, erklärt der DVG-Sprecher.
In der vergangenen Woche wurden 47 Bußgelder verhängt, lediglich fünf Personen mussten von den Kontrolleuren aus Bus oder Bahn gewiesen werden, „weil sie uneinsichtig waren und sich weigerten, eine Maske zu tragen.“ Zumeist seien die Fahrgäste aber einsichtig, wenn sie ermahnt werden. 392 hatten an Haltestellen gegen die Maskenpflicht verstoßen. Sie legten aber nach der Aufforderung den Schutz sofort korrekt an.