Duisburg-Neuenkamp. Große Grundstücke und nah am Rhein: Die Neuenkämper kennen sich und wohnen gerne in ihrem Stadtteil. Häuser gehen oft „unter der Hand“ weg.
Fragt man Bürgermeister Manfred Osenger, welches die schönsten Stadtteile der Welt sind, fällt bei ihm die Antwort eindeutig aus: „Neuenkamp und Kaßlerfeld.“ Allerdings hat sich das bei vielen noch nicht herumgesprochen. „Wer ein Haus sucht, ist sehr auf die Innenstadt und die umliegenden Stadtteile fixiert“, weiß Axel Quester. Der Immobilienmakler wirbt dafür, sich bei der Haus- und Wohnungssuche auch in „unterschätzten Stadtteilen“ umzuschauen. Neuenkamp sei so ein Beispiel. Wer hier kaufen möchte, braucht allerdings dennoch Glück. Viele Immobilien gehen nämlich unter der Hand weg.
Große Grundstücke in Duisburg-Neuenkamp sind ein Paradies für Kinder
Das kann Marcus Plien bestätigen. Er lebt in der Peter-Maaßen-Siedlung, war viele Jahre Vorsitzender der Siedler, die nach dem Krieg in Eigenleistung die Gebäude aufgebaut und sich gegenseitig geholfen haben. Hinter den Ein- und Zweifamilienhäusern befinden sich große Gärten. Viele hielten nach dem Krieg eine „Bergmannskuh“. Zudem sollten Obstbäume gepflanzt oder Beete mit Gemüse angelegt werden. Heute stehen in den Gärten kleine Holzhütten, Trampoline für den Nachwuchs. „Wir sind hier fast alle gleichzeitig eingezogen. Das war ein Paradies für Kinder.“
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Für Familien sei Neuenkamp ideal. Und Berufstätige schätzen den kurzen Weg zur Innenstadt oder zum Bahnhof. „Mit dem Fahrrad bin ich in zehn Minuten am Dellplatz im Kino“, beschreibt Plien. Der Bus fahre regelmäßig, und einen Supermarkt gebe es auch. Klar, früher war einmal mehr los. Es gab Kneipen, Metzger und eine Sparkassen-Filiale, wo nun nur noch ein Bankautomat steht.
Langsam wandele sich die Siedlung. „Die Älteren verkaufen, und es kommen wieder Jüngere nach“, hat er beobachtet. Das Schöne an Neuenkamp sei: Die Nachbarschaft empfange die Zugezogenen mit „offenen Armen“. Da kann der Abend, an dem sich die „Neuen“ vorstellen, auch schonmal länger werden...
Junge Leute ziehen wieder in die Siedlung
Im Haus von Wally und Karl-Heinz Pabst wohnen jetzt auch junge Leute. „Wir sind ins Betreute Wohnen gezogen. Die Wohnung ist groß genug für uns, barrierefrei, und vor allem haben wir die Arbeit nicht mehr“, erklärt der 79-Jährige. Er und seine Frau sind froh, dass sie sich rechtzeitig für einen Umzug entschieden haben. Andere schafften den Absprung nicht rechtzeitig und hockten dann alleine in einer viel zu großen Immobilie.
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Jetzt wohnen sie zwar nur ein paar Straßen weiter, aber bekommen trotzdem ganz neue Sachen aus Neuenkamp mit. „Ich bin ja schon länger zum Strickkreis im Dietrich-Krins-Weber-Zentrum gegangen.“ Immer, wenn dort etwas aus Neuenkamp erzählt wurde, hatte sie das in der Peter-Maaßen-Siedlung gar nicht mitbekommen. In der Mevissenstraße sind die beiden eher am Puls der Zeit. Und zum Stricken hat es Wally nun auch nicht mehr weit.
Das Haus der Eheleute Pabst wurde über Mundpropaganda verkauft. Eine junge Familie war schon beim Anblick des Kellers ganz begeistert. Die Finanzierung mit der Bank war schnell geklärt. „Viele haben in den vergangenen Jahren investiert, da sieht man den Immobilien von außen nicht an“, weiß Marcus Plien.
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Die Neuenkämper, die einmal hergezogen sind, wollen jedenfalls nicht mehr weg. Womit wir wieder bei den besten Stadtteilen der Welt wären.