Duisburg. Bürgermeister Manfred Osenger hat Autor Tayfun Demir für seine Verdienste um den interkulturellen Dialog den Fakir-Baykurt-Kulturpreis verliehen.
Der Fakir-Baykurt-Kulturpreis der Stadt Duisburg ist zum ersten Mal nicht im Rathaus, sondern unter freiem Himmel überreicht worden. Auf dem Fakir-Baykurt-Platz in Homberg, in dessen Namen die Stadt den Preis verleiht, zeichnete Bürgermeister Manfred Osenger den Bibliothekar, Verleger, Übersetzer und Autor Tayfun Demir aus.
Der Preis, der zur Erinnerung an den 1999 verstorbenen Schriftsteller Fakir Baykurt für herausragende Leistungen im interkulturellen Dialog alle zwei Jahre vergeben wird, ist mit 2500 Euro dotiert, die die Stadtsparkasse stiftet. Tayfun Demir, der sich in der Türkei nach dem Militärputsch 1971 gegen das Regime auflehnte und verhaftet wurde, emigrierte 1976 nach Deutschland.
Duisburg war ein spannendes Pflaster – auch mit dem Eschhaus
Duisburg sei ein spannendes Pflaster gewesen, weil es hier so viele Arbeiter gegeben habe. „Das Eschhaus hat mich geprägt“, sagte er 2011, als er sich in den Ruhestand verabschiedete. Integration war für den 1950 am Vansee geborenen Vater von zwei Kindern, der alle großen Dichter auf Deutsch und Türkisch gelesen hat, nie ein Thema.
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Er engagierte sich für den Wiederaufbau des Arbeiter- und Solidaritätsvereins und beteiligte sich an der Gründung der Föderation der Arbeitervereine in der Bundesrepublik. Demir gab die Zeitung „Merhaba“ heraus, die auf Türkisch über das Leben in Duisburg informierte, und brachte mit dem sogenannten Busprojekt Bildung und Informationen zu türkischen Familien. Im Bus gab es türkische Bücher. Wer sie ausleihen wollte, musste in die Bücherei. Er hat die interkulturelle Bibliothek geleitet und wurde 2008 Referent für interkulturelle Kulturarbeit.
Seine Biografie heißt „Der rastlose Gast“
Tayfun Demir verlegte deutsch- und türkischsprachige Bücher, darunter auch einen Roman von Fakir Baykurt. Demirs Biografie „Der rastlose Gast“ erzählt von den Bemühungen eines Immigranten in Deutschland, der seiner türkischen Kultur verbunden bleibt. Es ist eine Geschichte von Trennung und Wiederbegegnung, von Fremde und Heimat.
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