Duisburg. Einige Supermärkte in Duisburg haben wieder die Abgabe von Toilettenpapier begrenzt. Das sagen die Verantwortlichen zu Hamsterkäufen.

Mit den steigenden Infektionszahlen wächst offenbar die Sorge vieler Duisburger vor einem erneuten Lockdown – und die Angst, in den Supermärkten nicht mehr das Lebensnotwendige zu bekommen. Im März war vor allem Toilettenpapier nur noch schwer zu bekommen. Diesmal sind die Märkte auf Hamsterkäufe vorbereitet, doch die Toilettenpapier-Lage unterscheidet sich von Laden zu Laden stark.

Äußerst gelassen ist Emilian Jakubowski, Marktleiter der Penny-Filiale an der Königstraße. „Die Auswirkungen neuer Regelungen merken wir immer als erstes. Man spürt dann schon, dass die Leute verunsichert sind“, sagt er. „An manchen Tagen, wenn es in der Stadt sehr voll ist, ist das Klopapier leer.“ Für das Wochenende hat er drei Paletten geliefert bekommen, auch das Lager sei voll.

Hamsterkäufe in Duisburg? „Klopapier ist Verkaufsschlager Nummer Eins“

Andere Waren wie Nudeln oder Mehl, die während der Hamsterkäufe im Frühjahr stark gefragt waren, würden diesmal nicht die Einkaufswagen füllen. „Klopapier ist Verkaufsschlager Nummer Eins“, sagt Jakubowski. Engpässe gebe aber es keine. „Die Logistik hat sich vorbereitet und wir sind immer für unsere Nachbarn da – die Leute brauchen sich keine Sorgen machen“, schiebt Jakubowski nach.

Nudeln und andere Teigwaren waren im Frühjahr noch Mangelware.
Nudeln und andere Teigwaren waren im Frühjahr noch Mangelware. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Noch immer erhielten er und sein Personal viel Lob für ihre Arbeit, die Kunden verhielten sich größtenteils diszipliniert. Ein Security-Mann stehe nur in den Abendstunden vor dem Laden, was aber mit dem Publikum in der Innenstadt zusammenhänge. „Wenn wir Einlasskontrollen bräuchten, könnten wir sofort einen Sicherheitsbeauftragten anfordern. Die Zeiten, als ich mit der Hand die Leute gezählt habe, sind vorbei.“

Leere Regale dagegen in einer Aldi-Filiale in Neudorf – Abgabe rationiert

Während im Penny-Markt in Duisburgs Einkaufsstraße das Motto „Es ist genug für alle da“ gilt, haben andere Discounter die Abgabe rationiert. Nur zwei Packungen pro Einkauf, heißt es auf einem handgeschriebenen Zettel in einer Aldi-Filiale in Neudorf. Das Klopapier-Regal darüber: Leer. „Wir verkaufen derzeit die doppelte Menge“, sagt ein Mitarbeiter.

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Ob die Rationierung dabei eine Rolle spielt, sei ungewiss. In der nahe gelegenen Lidl-Filiale droht noch kein Ausverkauf, ebenso bei den beiden Edeka-Märkten auf dem Sternbuschweg. Dort stapeln sich die Packungen sogar vor dem Regal auf dem Gang. Die Regelungen zur Einlasskontrolle sind unterschiedlich: In der Filiale am Sternbuschweg erfasst ein System die Zahl der Kunden elektronisch, an der Kreuzung der Koloniestraße brauchen diese zwingend einen Einkaufswagen.

Edeka-Sprecherin: Kein verändertes Einkaufsverhalten in NRW

Wer bestimmt die Spielregeln für die Kunden? „Das regeln die Märkte individuell“, sagt Simone Erkens, Sprecherin von Edeka Rhein-Ruhr. Die Zahl der Kunden im Laden richte sich nach dessen Größe, eine Person pro sieben Quadratmeter Ladenfläche ist erlaubt. Hamsterkäufe gebe es bei Edeka jedoch nicht:„Grundsätzlich verzeichnen wir für unsere 700 Lebensmittelmärkte in NRW kein verändertes Einkaufsverhalten. Es gibt aus Handelssicht auch keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen. Die Warenversorgung und Lieferketten sind stabil“, sagt Erkens. „Selbstverständlich passen wir unsere Bestellmengen der Nachfrage an – das gilt aber auch unabhängig von Corona, zum Beispiel für Grillfleisch im Sommer.“ Es bestehe also kein Grund für die Duisburger, mehr einzukaufen als gewohnt.

>>ALLGEMEINVERORDNUNG VERBOT IM MÄRZ UND APRIL HAMSTERKÄUFE

  • Leere Supermarkt-Regale unter anderem bei Konserven, Nudeln und Toilettenpapier sorgten schon im Frühjahr zu Diskussion. Die Stadt Duisburg verbot Hamsterkäufe schließlich ab dem 28. März per Allgemeinverfügung in der Corona-Schutzverordnung.
  • Darin hieß es: „Es dürfen nur Waren in einem haushaltsüblichen Umfang an eine Person abgegeben werden.“ Die Allgemeinverfügung galt bis zum 19. April.