Duisburg. 186 neue Infektionen an einem Tag. 685 aktive Fälle. Die zweite Welle türmt sich immer schneller auf. Die Bundeswehr schickt noch mehr Soldaten.

Bei interessierten Duisburgern keimte am Freitagmorgen wegen einer IT-Panne beim Robert Koch-Institut (RKI) kurz Hoffnung auf: Das RKI hatte im Internet für Duisburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 89,6 angezeigt. Die Infektionsrate war jedoch am Donnerstag nicht von 105,7 auf 89,6 gesunken, sondern stattdessen gestiegen – sogar sprunghaft, auf 126 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Das Gesundheitsamt bekommt nun weitere Unterstützung von der Bundeswehr.

Corona in Duisburg: Ab Dienstag telefonieren 30 Bundeswehr Soldaten mit

Seit Montag hatten im Gesundheitsamt 15 Soldaten geholfen, den Rückstau bei der telefonischen Kontaktpersonenverfolgung aufzuarbeiten. „Sie waren sehr schnell eingearbeitet und unmittelbar eine große Hilfe bei der Rückverfolgung“, berichtet Stadtsprecherin Anja Kopka. Kommenden Dienstag werden nochmals 15 Kameraden vom Landeskommando antreten, um Kontaktpersonen Infizierter zu informieren und zu befragen.


Die Unterstützung ist bitter nötig, denn die zweite Welle türmt sich immer schneller auf, bricht tägliche neue Negativ-Rekorde: Zwischen Mittwoch- und Donnerstagabend wurden 186 Neuinfektionen erfasst. Noch nie wurden an einem Tag so viele Ansteckungen registriert.

Das treibt auch die Zahl der aktuell Infizierten weiter gewaltig in die Höhe, von 550 am Mittwoch auf 685 am Donnerstagabend. Der Höhepunkt der ersten Welle war mit 278 aktiven Fällen am 8. April erreicht gewesen. Inzwischen wurden mehr als 4000 Infektionen von Duisburgern labortechnisch bestätigt.

Corona-Testzentrum am Samstag drei Stunden geöffnet


Aufgrund der steigenden Zahlen ist das am Wochenende zuletzt geschlossene Testzentrum im Theater am Marientor am Samstag, 24. Oktober, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

In den vergangenen zehn Tagen hatten Stadt und KVNO außerhalb von Arztpraxen und Krankenhäusern täglich zwischen 800 und 1000 Abstriche genommen.



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Das RKI bestätigte im Laufe des Freitags einen „dreistündigen Serverausausfall“, darum seien nicht alle Daten komplett übermittelt worden. In NRW übermitteln die Gesundheitsämter die Infektionszahlen an das Landeszentrum Gesundheit. Das LGZ wiederum sendet die Daten der NRW-Städte und -Kreise gesammelt ans RKI, das die Inzidenzwerte errechnet.