Duisburg. In Duisburg gilt seit Dienstag wieder eine Kontaktbeschränkung, auf Märkten herrscht Maskenpflicht. Beobachtungen und eine Bilanz von Tag eins.

Duisburg ist seit Montag offiziell Corona-Risikogebiet. Als Reaktion darauf verschärfte der Krisenstab die Corona-Regeln. Sie traten am Dienstag in Kraft: Kontaktbeschränkungen erlauben nur noch Gruppen von fünf Personen aus verschiedenen Haushalten, auf Wochenmärkten und in öffentlichen Gebäuden herrscht Maskenpflicht. Erfahrungen von Tag eins zeigen: Im städtischen Alltag ist nicht viel von der angespannten Lage zu spüren, nicht im Duisburger Süden und auch nicht in der Innenstadt.

Verschärfte Corona-Regeln in Duisburg: Ein Besuch auf dem Wochenmarkt

Dienstagvormittag auf dem Buchholzer Wochenmarkt, ein strahlend-kühler Herbsttag, doch der Winter hat schon merklich seine Finger im Spiel. Der Wochenmarkt an der Münchener Straße ist gut besucht, dick eingemummelt stehen die Händler in ihren Zelten oder Wagen, auf Dauer kriecht die Kälte auch durch die dickste Jacke. Ein Uhrenhändler lobt die Marktbesucher: „Es halten sich eigentlich alle an die Maskenpflicht, und wenn mal jemand seine Maske vergessen hat, bieten wir hier auch welche an“, sagt er und zeigt auf seine Auslage.

Auf Märkten gilt seit Dienstag eine Maskenpflicht.
Auf Märkten gilt seit Dienstag eine Maskenpflicht. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Am Rande des Marktplatzes schreiten zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts um das Herz von Buchholz, allerdings kümmern sie sich augenscheinlich nur um mögliche Parksünder, Maskensünder würden sie auf dem Markt aber ohnehin keine finden. Eine alte Dame reißt sich auf der anderen Straßenseite der Münchener Straße die Maske vom Gesicht, gerne würde sie den Schutz nicht tragen. „Aber es hilft ja nix.“

Duisburger halten sich in der Innenstadt an die Kontaktbeschränkungen

Auch auf der Königstraße in der Innenstadt ist am Dienstag Markt, anders als in Buchholz hat der City-Wochenmarkt aber mit einem interpretatorischen Problem ob der Markt-Maskenpflicht zu kämpfen: Wo fängt der Markt an, wo hört die „normale“ Fußgängerzone auf? Die meisten Besucher lassen sich nicht auf dieses Gedankenspiel ein und tragen die Masken einfach überall, genauso sind aber auch einige Duisburger ganz ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs.

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In den Cafés, Bäckereien und Fastfood-Läden halten sich die Menschen nicht nur an die Maskenpflicht, es sind auch keine Gruppen mit mehr als fünf Personen zu entdecken. Auch hier ist der Begriff „Gruppe“ natürlich Ansichtssache: Unter den Glasarkaden stehen für kurze Augenblicke mehr als fünf Menschen zusammen, wenn sie aneinander vorbeigehen. Ein „kalkuliertes Risiko“ nennt Tobias das, der Duisburger trägt Maske und wäre eigentlich lieber nicht in die Innenstadt gefahren — „aber ich musste Dinge besorgen, die ich nur hier bekomme und schnell brauche. Da gab es keine Alternative.“

Kontrollen: Polizei unterstützt auf Anfrage

Die Stadt Duisburg erklärt auf Anfrage der Redaktion, dass die neuen Corona-Regeln in der Stadt noch nicht lange genug herrschten, um eine erste Bilanz unter den veränderten Vorzeichen zu ziehen.

Polizeisprecherin Caroline Dlutko erklärt, dass sich für die Duisburger Polizisten nichts geändert hat: „Wir unterstützen nach wie vor das Ordnungsamt, das für die Kontrolle der Corona-Regeln zuständig ist. Das kann auf Anfrage des Ordnungsamts passieren, oder wenn sich bestimmte Situationen außerhalb der Geschäftszeiten des Ordnungsamts abspielen.“

>>DUISBURG IST SEIT MONTAG RISIKOGEBIET

  • Seit Montagmorgen gilt Duisburg laut Daten des Robert-Koch-Instituts als Corona-Risikogebiet. Als solches werden Städte und Landkreise eingestuft, deren Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 50 liegt.
  • Neben Duisburg gelten sind in NRW auch Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Köln, Leverkusen, Solingen, Wuppertal sowie die Kreise Unna und Recklinghausen betroffen.