Duisburg. Rund 22.500 Duisburger leben ohne schnelles Internet. Um das bis 2024 zu ändern, bewilligten Bund und Land 32,4 Millionen Euro Fördermittel.

Für den Ausbau des Breitband-Internets in den so genannten „weißen Flecken“ im Duisburger Stadtgebiet haben Bund und Land Fördergelder in Höhe von 32,4 Millionen Euro genehmigt. Obwohl die Stadt die Telekom bereits mit der Ausführung beauftragen konnte, wird der Anschluss der unterversorgten Gebiete dauern: „Der geplante Realisierungszeitraum erstreckt sich bis November 2024“, teilt die Stadt mit.

Als „weiße Flecken“ gelten unterversorgte Gebiete, in denen weniger als 30 Mbit/s im Downstream verfügbar sind und ein rein privatwirtschaftlicher Ausbau durch Internetprovider erfolgt, weil er sich für die Unternehmen nicht lohnt. Hier fördern Bund und Land dem Ausbau mit dem so genannten Wirtschaftslichkeitslückenmodell.

Schnelles Internet für über 90 Prozent der Haushalte und Betriebe in Duisburg

Lahme Leitung: Die Arbeit im Homeoffice ist in Winkelhausen für Frank Broschinski kaum möglich, weil die Übertragungsgeschwindigkeit im äußersten Duisburger Nordwesten zu gering ist.
Lahme Leitung: Die Arbeit im Homeoffice ist in Winkelhausen für Frank Broschinski kaum möglich, weil die Übertragungsgeschwindigkeit im äußersten Duisburger Nordwesten zu gering ist. © Funke Foto-Services | Foto: Rüdiger Bechhaus

Zwar erreichen bis 2020 mehr als 90 Prozent der Haushalte und Gewerbebetriebe stadtweit eine Übertragungsgeschwindigkeit zwischen 80 und 100 Mbit/s, dennoch leben aber rund 4,5 Prozent der Duisburger in Stadtquartieren, in denen die Internet-Übertragungsgeschwindigkeit unter 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) liegt.

Gerade in der Corona-Krise wird das für viele der etwa 22.500 Bürger (4,7 Prozent der Haushalte) zu einer besonderen Belastung, weil etwa Arbeit im Homeoffice mit den lahmen Leitungen nicht möglich ist.

OB: Ausbau macht Duisburg zukunftsfähig

„Der Breitbandausbau ist entscheidend, um Duisburg zukunftsfähig zu machen. Schnelles Internet ist für Bürger und Unternehmen von großer Bedeutung. Hier werden wir künftig, auch im Wettbewerb mit anderen Kommunen, sehr gut aufgestellt sein“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. „Wir wollen auf allen Ebenen Smart-City sein und da gehört das Surfen mit hoher Geschwindigkeit einfach mit dazu“, betont Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent Martin Murrack.

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Gemeinsam mit der Telekom Deutschland GmbH steht nun die Feinplanung des Ausbaus an. Dazu sollen voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2021 belastbare Ergebnisse vorliegen, teilt die Verwaltung mit. Von einer „Smart City“ fühlen sich aber Stadtquartiere wie Winkelhausen (Rheinhausen/Stadtgrenze Moers) Lichtjahre entfernt. Weil etwa Videokonferenzen aus dem Homeoffice nicht möglich sind, fühlen sich die Anwohner von der digitalen Außenwelt abgeschnitten.

Ausbauverfahren läuft bei der Stadt schon seit 2017

Schon Anfang 2017 hatte die Stadt Duisburg ein Markterkundungs- und Interessenbekundungsverfahren gestartet. Zunächst wurden 18 Millionen Euro Fördermittel genehmigt, doch weil am Ende nur ein nicht ausreichendes Angebot einging, hob die Stadt das Verfahren auf und schrieb neu aus. Obwohl sich zwei Bieter meldeten, ging es zwei Jahre lang nicht voran. „Der Dienstleister hat Daten, die für den Förderbescheid erforderlich sind, noch nicht geliefert“, hieß es dazu in der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt. Das ist nun erledigt – nachdem der endgültige Förderbescheid vorliegt, konnten die Aufträge vergeben werden.

>>> INFO UND ANSPRECHPARTNER

Weitere Informationen zum Internet-Ausbau in Duisburg und die Ansprechpartner zum Thema in der Verwaltung finden Sie im „FAQ Breitband“ der Stadt Duisburg.

Dabei handelt es sich um eine Untergruppe der Internetseite duisburgsmartcity.de.