Duisburg. Die Bezirksregierung Düsseldorf sucht für Duisburger Schulen 18 Schulleiter und 37 Stellvertreter. Offen sind auch über 270 Lehrerstellen.

Die Gesamtschule Emschertal kann sich freuen: Am 9. Oktober wird ihr neuer Schulleiter seine Ernennungsurkunde bekommen. Fast 60 weitere Leitungspositionen an Duisburger Schulen sind jedoch vakant.

Silvio Husung, aktuell noch Leiter der Friedrich-Althoff-Schule in Dinslaken, folgt auf Christoph Hönig, der im Sommer in den Ruhestand ging. Er war der einzige Bewerber für die Stelle, die einen Spagat zwischen Hamborn und Neumühl erfordert - die Gesamtschule hat zwei Standorte. Auch die Aletta-Haniel-Gesamtschule Ruhrort kann sich nach über zwei Jahren Wartezeit auf eine neue Schulleiterin freuen – hier hat Petra Drobek am 1. Oktober begonnen.

Silvio Husung, der Leiter der Friedrich Althoff Schule, einer Sekundarschule in Dinslaken, wird der neue Leiter der Gesamtschule Emschertal in Duisburg.
Silvio Husung, der Leiter der Friedrich Althoff Schule, einer Sekundarschule in Dinslaken, wird der neue Leiter der Gesamtschule Emschertal in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

18 Schulleiter-Stellen für Duisburg ausgeschrieben, 37 Stellvertreter gesucht

Nach Angaben der Bezirksregierung sind in Duisburg aktuell 18 Schulleiter-Stellen offen sowie 37 Stellvertreter-Posten. Demnach sind von 75 Grundschulen 14 ohne Rektor und 27 ohne Konrektor. An den 14 Gesamtschulen fehlt nach den kürzlich erfolgten Besetzungen ein Schulleiter für die Gesamtschule Mitte. Die Stelle soll zeitnah ausgeschrieben werden. An den zehn öffentlichen Gymnasien ist ein Stellvertreter-Sessel leer.

An den vier Realschulen und den zwei Sekundarschulen fehlt ebenfalls je ein Stellvertreter. Das Weiterbildungskolleg der Stadt ist ohne Schulleiter, an neun Berufskollegs fehlen zwei Stellvertreter. Vier Stellvertreter werden für einige der 13 Förderschulen gesucht. Die beiden verbliebenen Hauptschulen müssen ohne Chef auskommen, in einem Fall auch ohne Stellvertreter.

145 Lehrer fehlen allein an den Duisburger Grundschulen

Die Grundschulen leiden aber nicht nur an einem Mangel an Rektoren und Konrektoren. Auch sonst ist die personelle Ausstattung im Schulform-Vergleich mit Abstand am knappsten. Zum Stichtag 5. Oktober hat die Bezirksregierung eine Personalausstattungsquote von 88,47 Prozent festgestellt - von den benötigten 1262,7 Stellen sind 1117,15 besetzt - fehlen also rein rechnerisch 145,2 Lehrer.

Die Förderschulen suchen mehr als 42 Lehrer (89,6 Prozent), an den Gesamtschulen fehlen zur Bedarfsdeckung (1277,28 Stellen) 57 Lehrer. An den Sekundarschulen liegt die Quote bei 91,74 Prozent - hier fehlen mindestens 11 Lehrer. Die Berufskollegs benötigen noch 17 Lehrer (97,29 Prozent).

Bezirksregierung: Stichtags-Auswertung berücksichtigt nicht die Vertretungsreserve

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Zu mehr als 100 Prozent ist der Stellenbedarf an den Gymnasien und den Hauptschulen gedeckt. Das bedeutet allerdings nicht, dass hier alles prima ist, betont eine Sprecherin der Bezirksregierung. Bei der Stellenauswertung zum Stichtag werde nicht berücksichtigt, ob Neueinstellungen, Rückkehrer aus dem Erziehungsurlaub oder sonstige Veränderungen gerade in Bearbeitung sind.

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Schulen mit einer rechnerisch zu hohen Personalausstattung könnten dennoch einen Bedarf in bestimmten Fächern haben. Und umgekehrt bedeute eine zu geringe Personalausstattung nicht, dass der Unterricht nicht gedeckt sei. Vertretungsregelungen würden durch die Statistik nicht wiedergegeben. Auch Lehrer für den herkunftssprachlichen Unterricht unterstützen das jeweilige Kollegium, tauchen aber nicht in der Statistik auf.

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