Duisburg. Corona erschwert die Arbeit des Duisburger Kinderschutzbundes. Der Aktionstag „Wir essen uns fit“ an der Gesamtschule Walsum fällt aus.
Die Corona-Pandemie erschwert die Arbeit von Vereinen und Verbänden. So muss der Duisburger Kinderschutzbund seinen anlässlich des Welternährungstages für kommenden Freitag geplanten Aktionstag „Wir essen uns fit“ in der Gesamtschule Walsum absagen. Eine komplette Jahrgangsstufe steht seit Montag wegen zwei Corona-Fällen unter Quarantäne.
„Wenn an der Schule Corona ist, können wir nicht verantworten, mit unseren Mitarbeitern und Helfern in die Schule zu gehen“, sagt die Vorsitzende des Duisburger Kinderschutzbundes Gerhild Tobergte. 210 Kinder sollten an vier Stationen an die Themen gesunde Ernährung, Bewegung und Hygiene herangeführt werden. Ein Hygienekonzept war längst erarbeitet, die Lebensmittel bestellt. „Die Kinder sollten unter anderem an einem Rohkoststand Becher mit Möhren, Paprika und Minigemüse bekommen“, erzählt Gerhild Tobergte. Die Sportjugend hätte Bewegungsangebote gemacht, und eine Bienenfachfrau sollte den Kindern alles rund um den Honig erklären.
Projekttag in Walsum sollte Alternative zur großen Veranstaltung in der Innenstadt
Das geht nun alles nicht. Dabei wäre der Projekttag in Walsum sowieso schon Teil eines Alternativkonzeptes zur schon traditionellen Veranstaltung des Kinderschutzbundes zum Welternährungstag auf dem König-Heinrich-Platz gewesen. Dort hatten Gerhild Tobergte und ihr Team im vergangenen Jahr noch über 1000 Kinder geschnittene Karotten, Radieschen, Gurken und Trauben – fein drapiert in kleinen Schälchen gereicht. Dass dieser Tag ausfallen würde, war schon lange klar.
Da der Kinderschutzbund den Aktionstag nicht ganz streichen wollte, hat er zusammen mit der Agentur Unlimited zwei Projekttage an Schulen organisiert: den nun abgesagten in Walsum und noch einen am 30. Oktober an der Gemeinschaftsgrundschule Bruckhausen. Dort sollen dann 330 Mädchen und Jungen lernen, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. „Wir hoffen, dass wir den Termin halten können und er nicht auch coronabedingt ausfällt“, sagt Gerhild Tobergte.
Mehrkosten, weniger Einnahmen
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Der Kinderschutzbund habe viel Arbeit und Mühen in die Organisation der Projekttage gesteckt. Viele der ehrenamtlichen Helfer des Kinderschutzbundes seien älter, gehörten damit zur Risikogruppe und wollten deshalb nicht in eine Schule gehen. Deshalb müssten die Festangestellten und Honorarkräfte die Projekte stemmen. Für die Aktionstage zum Welternährungstag in den Schulen hat der Kinderschutzbund von der Volksbank eine finanzielle Unterstützung von 2500 Euro bekommen. Ohne Spendenzuschüsse seien derartige Veranstaltungen derzeit nur schwer durchzuführen.
Denn wie für viele Vereine und Verbände muss auch der Kinderschutzbund wegen der Corona-Pandemie mit Mehrkosten und weniger Spendenaufkommen rechnen. „Dadurch, dass wir unsere Projektgruppen kleiner fahren müssen, brauchen wir auch mehr Honorarkräfte“, erklärt Gerhild Tobergte. Die „Schule im Park“, die der Kinderschutzbund in den Sommerferien im Biegerpark eingerichtet hatte, kostete etwa 4000 Euro. Hierfür könnte etwas Geld aus Landesmitteln zurückfließen.
NRW hatte Duisburg 25.000 Euro zur Unterstützung von Institutionen, die sich ehrenamtlich während der Corona-Krise um Menschen verdient gemacht haben, zur Verfügung gestellt. Die bürgerschaftliche Vereinigung proDUISBURG verteilt auf Bitte der Stadt diese Mittel. „Wir hatten einen Antrag gestellt und jetzt die Mitteilung bekommen, dass wir anteilig berücksichtigt werden. Wir wissen nur noch nicht wieviel Geld wir bekommen“, sagt Gerhild Tobergte. Jede Finanzspritze helfe aber die Angebote für die Kinder aufrecht zu halten.