Duisburg. Für Kinder-Gesundheit arbeitet der Verein Programm Klasse 2000 an 30 Grundschulen. Die Novitas zeichnet ihn mit dem „Duisburger Beispiel“ aus.
Kinder auf ein gesundes Leben vorzubereiten ist das Ziel des Programms „Klasse 2000“. Mit 30 Duisburger Grundschulen arbeitet der gleichnamige Verein seit 20 Jahren. Am Freitag wurde er im Mercatorzimmer des Rathauses von der Novitas BKK mit dem „Duisburger Beispiel“ ausgezeichnet.
Duisburger Krankenkasse BKK Novitas fördert Präventionsarbeit
Die Duisburger Krankenkasse ehrt mit dieser Auszeichnung alljährlich Menschen oder Organisationen, die sich um die Gesundheit verdient machen. Mit Bürgermeister Manfred Osenger (SPD) übergab Frank Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Novitas, den Preis an Dr. Caroline Bentgens, die Regionalleiterin des Programms „Klasse 2000“. Sitz des vor 25 Jahren gegründeten, mittlerweile bundesweit tätigen Vereins ist Nürnberg.
[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Duisburg. Den Duisburg-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]
Die Arbeit von pädagogisch oder medizinisch ausgebildeten Honorarkräften, allein 120 sind im Ruhrgebiet tätig, wird durch Spenden finanziert und durch Sponsoren, zu denen auch die Novitas gehört. „Wenn man merkt, dass Prävention wirkt, ist das eine tolle Sache“, betonte Novitas-Chef Brüggemann. Gefördert wird der Einsatz auch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Gesundheitsförderer kommen schon in die ersten Klassen
Nach dem ersten Halbjahr kommen die Gesundheitsförderer in die ersten Klassen. „Klaro“, das kleine Maskottchen mit dem strahlenden Lachen, ist Identifikationsfigur und Türöffner. Dazu gibt es Materialpakete für die Lehrer, damit sie die angesprochenen Themen im Unterricht weiter behandeln können. Ein rauchfreies Leben, die Gefahren von Alkohol, Bewegung und gesunde Ernährung, der Umgang mit Streit und Agressionen dass sind die Themen, um die es geht. Insgesamt verbringen die Berater des Vereins 15 Stunden pro Halbjahr in jeder Schule.
„Unsere Evaluationen zeigen, dass Kinder, die das Programm durchlaufen, später seltener rauchen und weniger Alkoholerfahrungen haben“, berichtet Caroline Bentgens. Sie selbst ist regelmäßig zu Gast in der Grundschule Wrangelstraße in Kaßlerfeld. „Viele Kinder haben keinen Zugang zu den Themen, weil es im Elternhaus nicht gelebt wird“, sagt Schulleiterin Natalie Heinrichsmeier. Als Sportlehrerin fallen ihr Defizite in der Motorik bei vielen Schülern auf. Auch mit regelmäßigen „Bewegungspausen“ versuchen die Lehrer, ihr gegenzusteuern. Auch bei der Ernährung der Kinder gibt es Probleme: Auch in der Kaßlerfelder Schule sorgt der Verein „Immersatt“ für ein gesundes Frühstück.
Ohne Mitarbeit der Eltern geht es nicht
Ohne die Mitarbeit der Eltern geht es nicht, das weiß auch Caroline Bentgens. Einen Infoabend und Material gibt es deshalb auch für die Eltern. „Viel von dem, was sie im Programm gelernt haben, spielen die Kinder aber auch in die Familien zurück“, ist die Erfahrung von Schulleiterin Heinrichsmeier. „Wenn sie gelernt haben, wie gut Paprika schmeckt, dass wünschen sie sich, dass die Eltern die einkaufen.“