Duisburg. Die LEG sorgt wegen Heizungsausfällen immer wieder für Negativ-Schlagzeilen in Duisburg. Warum die Probleme hausgemacht sind. Ein Kommentar.

Die LEG kommt aus den Negativ-Schlagzeilen in Duisburg nicht heraus. Darüber kann auch die ehrenwerte Werbeaktion aus dem Frühsommer für Corona-Helden nicht hinwegtäuschen. Damals kündigte das Wohnungsunternehmen an, etwa Feuerwehrleuten oder Pflegekräften 20 Prozent der Kaltmiete für zwei Jahre zu erlassen, wenn sie eine Wohnung mieten. Die Miete musste die LEG in der jüngeren Vergangenheit aus einem ganz anderen Grund mindern. Ende 2019, Anfang 2020 hatten diverse Mieter Anspruch darauf, weil hintereinander an insgesamt drei Standorten in Duisburg die Heizungen ausfielen – teils immer wieder über mehrere Wochen.

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Die aktuellen Probleme, die wie im Dezember 2019 die Neudorfer Einschornsteinsiedlung betreffen, allerdings an anderen Stellen, sind nun der vierte Vorfall dieser Art binnen zehn Monaten – gleich zu Beginn der Heizperiode. Zu den Gründen für die Häufung hält sich LEG-Sprecherin Silke Gottschalk trotz Nachfrage der Redaktion bedeckt. Dabei hätte sie vor nicht allzu langer Zeit dazu sicher noch eine klare Meinung gehabt.

Sanierungsstau bei der LEG: Wenn Duisburger Mieter im Kalten sitzen

Bis April 2020 war Gottschalk Geschäftsführerin des Mieterbundes in NRW, bevor sie die Fronten wechselte. Nun vertritt sie die Interessen eines börsenorientiertes Unternehmens, das auf Rendite aus ist. Da wird mit Sanierungen oder dem Austausch von Heizungsanlagen mitunter so lange gewartet, bis es zu spät ist und die Mieter im Kalten sitzen. Gottschalks frühere Kollegin Sonja Herzberg vom Mieterbund Rhein-Ruhr hat diese Erfahrungen gemacht.

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Die Anwältin in Duisburg kann auch einiges über das Call-Center der LEG erzählen, in dem Mieter wie aktuell in Neudorf landen. Darüber, wie die Betroffenen auf Rückmeldungen warten und sich immer wieder über fehlende Ansprechpartner vor Ort ärgern.

LEG: Für Mietersprechstunde in Duisburg gibt es keine Nachfrage

Deshalb kann Herzberg auch nur den Kopf schütteln, wenn Gottschalks aktueller Kollege Mischa Lenz als LEG-Sprecher unlängst noch behauptet, dass es für eine Mietersprechstunde in Duisburg keine Nachfrage gebe. Auch solch eine Dienstleistung kostet Geld – Geld, das aber nicht nur an dieser Stelle gut investiert wäre, um aus den Negativ-Schlagzeilen in Duisburg herauszukommen.

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