Duisburg. Schauspieler Tom Dahl verwandelt sich in seinem neuen Stück „Morgenstar & Ringelspatz“ in den Dichter Reimmund. Premiere ist in Duisburg-Marxloh.

Mit der Geschichte einer Vogelscheuche, die Vögel liebt und von der Ferne träumt, startet das Theater Tom Teuer die Reihe „Kindertheater für alle“. Gerade in Corona-Zeiten sei es wichtig, den Kindern solche Angebote zu machen, findet Susanne Lojewski, Leiterin des Duisburger „Spielkorbs“: „Wenn man nur 30 Kindern eine Freude machen kann, lohnt es sich.“

Die ersten Kinder erleben die Premiere von „Morgenstar und Ringelspatz“ am Sonntag, 4. Oktober, um 16 Uhr in der Mensa der Herbert-Grillo-Gesamtschule an der Diesterwegstraße 6 in Marxloh. Tom Dahl macht seit über 30 Jahren Kindertheater, und Sprache spielte dabei immer eine große Rolle. Mal experimentiert er mit Worten, mal reimt er. Und jetzt macht er ein ganzes Stück mit Gedichten zweier großer Dichtkünstler: Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz.

Premiere in Duisburg-Marxloh für den tanzenden Dichter Reimmund

Tom Dahl spielt den tanzenden Dichter Reimmund, der wie jeden Morgen in seinen Garten geht, um seiner Vogelscheuche Knuddeldaddelda ein Gedicht vorzutragen. Doch die ist verschwunden. Wie kann das sein? So beginnt die Geschichte der Suche nach Knuddeldaddelda, der besonderen Vogelscheuche, die auch von den Vögeln geliebt wird.

Spatzen, Raben, Möwen, Stare und Finken besuchen sie regelmäßig und erzählen ihr von ihren Abenteuern in der weiten Welt. Das weckt bei der Vogelscheuche den Wunsch, auch fliegen zu können. „Das Stück ist durch Corona überraschend aktuell geworden“, sagt Tom Dahl. Schließlich beginnen bald die Herbstferien, die in diesem Jahr wohl die meisten zu Hause oder in der Nähe verbringen werden.

Reimspaß mit Morgenstern und Ringelnatz

Fernweh wird verschoben. So wie bei den zwei Ameisen in Hamburg, die nach Australien reisen wollten, denen aber schon bei Altona auf der Chaussee die Beine weh taten. „Und da verzichteten sie weise dann auf den letzten Teil der Reise“, heißt es bei Ringelnatz. Die Gedichte, die Tom Dahl in sein Stück einbaut, stammen aus dem Bilderbuch „Morgennatz und Ringelstern“, herausgegeben von Heinz Janisch und illustriert von Christine Sormann.

„Kinder haben Spaß an Reimen“, sagt Tom Dahl. Das Morgenstern-Gedicht, in dem sich Raben über die Vogelscheuche lustig machen, lieferte die Idee zur Rahmenhandlung, die Platz für Lustiges bietet. Noch einmal Ringelnatz: „Ein Schutzmann wurde plötzlich krank / Und setzte sich auf eine Bank. / Dort saß bereits ein Stachelschwein. / Der Schutzmann setzte sich hinein. / Da schrie er: »Au!« und schrie er: »Oh!«Und kratzte sich an dem Po – lizeihelm“; wobei in leicht aktualisierten Fassung aus dem Schutzmann ein Polizist wird.

Die Unsicherheit wegen Corona hält an

Schon im Januar hat Dahl mit Regisseurin Kattrin Kupke das Stück geprobt. Im Februar begann die große Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie. Finanziell sei er mit den staatlichen Überbrückungshilfen über die Runden gekommen, aber die „totale Unsicherheit“ halte an. „Es hat viel Kraft gekostet, sich zu motivieren“, sagt der Schauspieler. Seinen ersten Auftritt nach dem Lockdown hätte er im Juni in Gütersloh gehabt – abgesagt wegen der Tönnies-Infizierten. Sein Terminkalender für Herbst sei gut gefüllt – „aber was findet statt?“

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Susanne Lojewski und die Kindertheater-Veranstalter in den Stadtteilen halten jedenfalls am Programm für Oktober fest. Alle Hygiene-Maßnahmen seien getroffen: „Eltern müssen sich keine Sorgen machen.“ „Morgenstar und Ringelspatz“ zieht nach der Premiere in Marxloh weiter ins Bürgerhaus Neumühl (7. Oktober, 15 Uhr), den Hagenshof in Obermeiderich (8. Oktober, 11 Uhr), das Jugendzentrum Juzo in Homberg (9. Oktober, 16 Uhr) und das Spielzentrum Süd in Großenbaum (11. Oktober, 11 Uhr). In Walsum zieht die Vorstellung am 10. Oktober um 16 Uhr vom Jugendzentrum Driesenbusch in die Stadthalle Walsum um.

>>EINTRITT NUR NACH ANMELDUNG

  • Der Eintritt ist beträgt drei Euro pro Person. Wegen der Abstandsregeln können weniger Plätze vergeben werden, die darum vorab gebucht werden müssen.
  • Theaterbuchungen sind möglich unter Telefon 0203 283 62 277 (montags bis freitags vormittags) per Mail an spielkorb@stadt-duisburg.de. oder auf der Homepage www2.duisburg.de/micro2/spielkorb/