Duisburg. Regina und Carolin Bartholme holen die im Mai abgesagte Ausstellung mit Skulpturen und Mode nach. Besucher werden mit Blumenkränzen „überwacht“.
Im Mai war an Besucher im Atelier von Regina Bartholme in Neudorf nicht zu denken, die jährliche Ausstellung mit ihrer Schwester Carolin, die in Österreich lebt, wurde frühzeitig abgesagt. Jetzt werden Kunstinteressierte mit Blumenkränzen empfangen: 20 nummerierte Papierkränze sorgen für Übersicht – so viele Besucher dürfen in Corona-Zeiten rein.
An vier Tagen vom 24. September bis 27. September (Donnerstag und Freitag 15 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 19 Uhr) laden die Bartholme-Schwestern wieder in den Hof an der Memelstraße 65 ein. Und selbst Stammgäste dürften sie überraschen können mit ihren neuen Ideen. So hat Carolin Bartholme, die aus abgelegten Kleidungsstücken neue macht, die Schürze für ihre Mode entdeckt.
Aus einer abgelegten Latzhose wird eine Schürze
Die Schneiderin macht ausschließlich Einzelstücke, die, getragen zu einem schlichteren Grund-Outfit, originelle Akzente setzen. Wer dazu nicht den Mut hat, kann vielleicht mit einer Schürze im heimischen Umfeld anfangen. „Eine Schürze braucht jeder“, sagt Carolin Bartholme. Sie baut sie zusammen aus Kissenbezügen und Einkaufstaschen, die sie mit Untersetzern aus Spitze dekoriert, oder wandelt eine Jeanslatzhose oder ein kariertes Flanellhemd zur praktischen Schürze um.
Auch Regina Bartholme setzt zunehmend auf einfache Alltagsmaterialien. So lässt sie aus grünen Plastik-Grabvasen und Plastikblumen eine „Blumenzucht“ entstehen: Die Vasten werden umgedreht und mit Zement gefüllt zum Sockel für die auseinandergenommenen und neu zusammengesetzten Plastikblumen: neue Gewächse, garantiert ohne Gentechnik.
Ein Dorf mit Wegen aus Perlmutt
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Holz war mal das bevorzugte Material der Duisburger Künstlerin, vor allem ihre Frauenfiguren mit originellen Kopfbedeckungen sind bekannt. Ihre Zuneigung zum Holz ist noch da, den Umgang hat Regina Bartholme verändert, wie die beeindruckende Wand-Installation „Dorf“ zeigt. In ihr kombiniert sie verschiedene Materialien.
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Die Wege durch dieses variable Werk bestehen aus Perlmutt, sie führen zu ganz unterschiedlichen Häusern, „gewebt“ aus Furnier und versehen mit Hinweisen auf mögliche Bewohner. Ein Fisch, ein Huhn oder rankende Gewächse zieren diese ganz unterschiedlich gestalteten Häuser. Zum Dorf gehört auch ein Wald, die Baumstämme aus Malstiften, die Kronen aus Papier mit esoterischen Texten über Fähigkeiten etwa von „erzählenden“ Nussbäumen. Eine stille Arbeit, in der die Fantasie spazieren geht.