Duisburg-Neudorf. . Die Künstlerinnen Regina und Carolin Bartholme aus Duisburg zeigen bei einer Ausstellung, wie sie aus alten Dingen Kleidung und Kunst machen.

Eine Blüte aus Deckeln von Shampooflaschen, Taschen aus alten Duschhauben und Teppichen und kleine Skulpturen aus alten Kaffeekannen – im Atelier von Regina Bartholme gibt es viel zu entdecken. Woraus die ungewöhnlichen Kleidungsstücke und Skulpturen gemacht sind, erkennen Betrachter oft erst auf den zweiten oder dritten Blick.

Was die Künstlerinnen und Schwestern gemeinsam haben? Beide kombinieren verschiedene Alltagsgegenstände und machen aus alten Dingen etwas Neues. Bei Carolin Bartholme entstehen aus alten Kleidungsstücken, Accessoires und Trachten in Kombination mit Stoffen und Reißverschlüssen neue Einzelstücke. Regina Bartholme verwandelt hingegen Flaschen, Mülltüten und Holz in die unterschiedlichsten Skulpturen, die sie in ihrem geräumigen Atelier dauerhaft ausstellt. Ab Donnerstag, 16. Mai, zeigen und verkaufen sie im Atelier von Regina Bartholme ihre Arbeiten.

Stammkunden in Duisburg

Aus einer Badekappe entstand eine neue Tasche.
Aus einer Badekappe entstand eine neue Tasche. © Fabian Strauch

Für die Ausstellung ist Carolin Bartholme extra aus Österreich angereist. Mittlerweile hat die Schneiderin, die einmal im Jahr mit ihrer Schwester ausstellt, in Duisburg einige Stammkunden. Lange bevor der Begriff ,Upcycling’ in Mode gekommen ist, hat sie schon mit alten Kleidunststücken herumexperimentiert.

Das Ergebnis ist dabei meist bunt und kreativ mit verschiedenen Mustern und Materialien. Die Einzelstücke gibt es in verschiedenen Größen für Männer und Frauen. Ihr sei es wichtig, dass die Mode praktisch und tragbar ist. „Ich fange meistens mit einem Teil an und die Ideen kommen mit dann beim Arbeiten“, erklärt Carolin.

Auch Kunden steuern Materialien bei

Die Materialien bekommt sie dafür häufig sogar von ihren Kunden selbst. „Manchmal sind es Teile, die einem am Herzen liegen und einfach nicht aussortiert werden. Mit ein paar Schnitten kann etwas Neues entstehen.“ So habe sie zum Beispiel für eine Kundin eine Tasche aus den Krawatten ihres verstorbenen Mannes genäht.

© Fabian Strauch

Ihre Schwester Regina verfolgt einen ähnlichen Ansatz: Sie benutzt gefundene Dinge für gegenständliche Skulpturen, Mosaike und Tierfiguren, die oft keine Verwendung mehr haben. „Jedes Material hat seine Berechtigung. Ich muss nur schauen, wie es zusammenpasst.“

Sie sammele viel und kaufe dafür fast nichts. Zum ersten Mal stellt die Künstlerin ,recycelte’ Frauenfiguren mit modellierten Gesichtern aus. Eine alten Skulptur, bei der ein Teil des Holzes angegriffen war, konnte sie dadurch retten. „Dabei war manches einfach Fleißarbeit. Ich habe drei Tage lang die Blumen aufgemalt“, erzählt sie.

Das Anfertigen von Holzfiguren sei für sie ausgereizt. Deshalb werkelt sie heute am liebsten mit verschiedenen Materialien. „Ich arbeite immer noch gerne mit Holz, aber da weiß ich einfach schon, wie es funktioniert“, begründet sie. Neueste Errungenschaft ist das Zusammenstellen von Tierfiguren und das Arbeiten mit Müll. Dazu gehört zum Beispiel ein Wandteppich, den Regina Bartholme aus farbigen Müllbeuteln gewebt hat. „Ich bin überzeugt, dass das mit anderen Materialien nicht so gut aussehen würde.“

Ausstellungszeiten im Atelier

Regina und Carolin Bartholme stellen ihre Arbeiten vom 16. bis zum 19. Mai im Atelier an der Memelstraße 65 in Neudorf aus. Am Donnerstag und Freitag öffnen sie von 15 bis 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 12 bis 19 Uhr.

Weitere Termine können unter 0203/ 3934411 vereinbart werden.