Duisburg. Der rheinische Straßenkarneval ist abgesagt. Für den Hauptausschuss Duisburger Karneval bleiben weiter viele Fragen offen. Unsicherheit ist groß.
Die Mitteilung aus Düsseldorf, dass der rheinische Straßenkarneval der Corona-Pandemie zum Opfer fallen wird, hat wohl keinen Karnevalisten in Duisburg überrascht. Doch ansonsten herrscht derzeit noch genau so viel Unsicherheit über das was, in der kommenden Session stattfinden kann, und was nicht, wie vor der Elefantenrunde am Freitag in der Staatskanzlei.
„Wir sind jetzt genau so schlau wie vorher“, bedauert Patricia Kerst. Geschäftsführerin des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK), der als Stadtverband den größten Teil der Duisburger Vereine vertritt. „Damit, dass es ein großes Hoppeditzerwachen oder einen Rosenmontagszug geben würde, oder dass wir im Festzelt wieder eine Riesen-Altweiberparty feiern könnten, hat wohl niemand ernsthaft gerechnet“, so Kerst. Doch es sei unklar, was ansonsten möglich sei. „Könnte dann jede kleinere Veranstaltung, wenn sie die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung einhält, eine karnevalistische Kulturveranstaltung sein?“
Unsicherheit beim Hauptausschuss Duisburger Karneval ist weiter groß
Der Hauptausschuss hofft, dass es so sein wird, zumal Karneval schließlich „Weltkulturerbe“ sei. Der HDK denkt in diesem Zusammenhang schon seit geraumer Zeit darüber nach, beispielsweise die Prinzenkürung in einem deutlich kleineren Rahmen stattfinden zu lassen und verstärkt auf digitale Medien zu setzen, um die Narren am Geschehen teilhaben zu lassen. „Wir erwägen verschiedene Möglichkeiten“, so Patricia Kerst. „Und wir hoffen inständig, dass wir ab der kommenden Woche dann auch genauer wissen, was denn nun geht, und was nicht.“
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Daran dürften sicher auch die Duisburger Vereine – derzeit sind 36 Karnevalsgesellschaften mit rund 4500 Mitgliedern dem Hauptausschuss angeschlossen – ein verstärktes Interesse haben. Einige haben bereits alle Aktivitäten für die kommende Session abgesagt, andere denken noch über alternative Veranstaltungsformen nach. Die Unsicherheit ist groß. Zumal Veranstaltungsorte bislang für die meisten Karnevalsvereine nicht in Sicht sind. Denn Verträge vergibt die für die meisten in Frage kommenden Hallen zuständige städtische Tochter IMD derzeit nicht.
LRN: „Wir wollten vor allem Klarheit für die vielen kleinen Vereine erreichen“
„Wir wollten vor allem Klarheit für die vielen kleinen Vereine erreichen“, so Dirk Bonkhoff, Präsident des LRN, des unter anderem für Duisburg zuständigen Regionalverbandes des Bundes Deutscher Karneval. „Und die haben wir nun immer noch nicht“, kritisiert er das, was als Ergebnis des Treffens der Landesregierung mit den „großen Vier“ – also der Festkomitees aus Aachen, Köln, Düsseldorf und Bonn, die bekanntlich nicht nur das Brauchtum wahren, sondern auch die größten Geschäfte damit machen – verkündet wurde. „Es bleibt nur die Hoffnung, dass wir nächste Woche klarer sehen.“
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