Duisburg. Nach Corona-Fällen an der Gesamtschule Duisburg-Mitte wirft die Elternvertretung der Stadt und dem Land „Konzept- und Kompetenzlosigkeit“ vor.

Die Elternvertretung der Gesamtschule Duisburg-Mitte hat sich in einem Offenen Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link gewandt. Dabei kritisiert das Gremium ein „Informationschaos“ durch das Duisburger Gesundheitsamt nach drei Corona-Fällen an der Schule. Die gewählten Vertreter von 1300 Eltern sparen auch nicht mit Kritik am Schulministerium. Die Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht sei grob fahrlässig, Fragen an das Ministerium blieben zudem unbeantwortet.

Auch interessant

Auch interessant

Am Montag, 24. August, waren an der Schule zwei Lehrkräfte und ein Schüler positiv auf das Virus getestet worden. Die Vorgehensweise des Gesundheitsamts im Anschluss habe gezeigt, dass „weder eine Nachverfolgungs- noch eine Informationsstrategie vorbereitet wurde“, schreibt stellvertretend Reiner Siebert, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Für die Infizierten sei zwar Quarantäne angeordnet, weitere Maßnahmen aber nicht als nötig empfunden worden.

Eltern: Duisburger Gesundheitsamt bei Corona ohne Nachverfolgungs- und Informationsstrategie

Erst habe das Gesundheitsamt den Kontaktpersonen Tests im Abstrichzentrum im Theater am Marientor (TaM) angeboten, kurze Zeit später davon aber nach konkreten Nachfragen nichts mehr wissen wollen, behauptet die Elternvertretung. Diese verweist darauf, dass die beiden Infizierten in der Woche – teils ohne Mund-/Nasenschutz – mindestens 340 Schüler unterrichtet hätten. Das Gesundheitsamt habe sich aber nur für zwei Unterrichtstage mit 200 Schülern interessiert, „ohne zu wissen, wie lange die Infektionen schon bestanden hatten“.

[Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt kostenlos für den Newsletter anmelden.]

Auch interessant

Zu allem Überfluss habe das Schulministerium nun die Maskenpflicht im Unterricht ab dem 1. September aufgehoben. Die Entscheidung sei verantwortungslos – „auch, weil die Schulen mit der kurzfristigen Umsetzung überfordert sind, Sorgen und Verunsicherung von Personal, Schülern und Eltern ignoriert werden“. Das Gremium wirft den Behörden von Laschet und Link „eine atemberaubende Konzept- und Kompetenzlosigkeit“ vor: „Sie verspielen damit das Wichtigste bei der Bekämpfung einer Pandemie: Das Vertrauen der Bevölkerung!“

[Den kompletten Offenen Brief lesen Sie am Textende unter der Grafik unter „DOWNLOADS“]

Das Ende der Maskenpflicht hatten gleichwohl zwölf Elternverbände aus NRW in einem offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gefordert.