Duisburg. Duisburg hatte einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Kuhlenwalls ausgerufen. Das ist der Siegerentwurf für die neue Achse „City zum Innenhafen“.

Über eine bessere Anbindung des Innenhafens zur Innenstadt hatten sich schon etliche Stadtplaner Gedanken gemacht. Bislang sind es aber nur Gedanken geblieben. Das soll sich nun ändern: Nachdem die Stadt Duisburg im Herbst vergangenen Jahres einen „freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb“ ausgelobt hatte, in dem mehrere Landschaftsarchitekten Ideen und Entwürfe für die Umgestaltung des Kuhlenwalls erarbeitet haben, präsentiert die Stadt nun den Siegerentwurf des Berliner Landschaftsarchitekturbüros POLA Landschaftsarchitekten.

Grüne, lineare Grünachse, eine Promenade und Aufenthaltsbereiche

Der Kuhlenwall soll künftig eine durchgehende, lineare Grünachse werden. Unter den Bestandsplatanen im südlichen Abschnitt zwischen Kuhtor und Kuhlenwallkarree soll eine Promenade als ruhiger Aufenthaltsraum entstehen, die gleichzeitig einen „attraktiven Auftakt von der Fußgängerzone in Richtung Innenhafen bildet“, so heißt es im Siegerbeitrag. Die gesamte Grünachse werde durch kleinere Aufenthaltsbereiche strukturiert. Die Fragmente der historischen Stadtmauer im nördlichen Bereich werden in gerade Rasenflächen eingebettet und räumlich erlebbar gemacht. Der Verlauf der Stadtmauer wird durch eine bodenbündige Intarsie nachgezeichnet, die eine Verbindung zwischen Kuhtor, Schäferturm und den Fragmenten am Kuhlenwall bis zum Innenhafen herstellen soll.

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„Dem Sieger ist es gelungen, die Achse Kuhlenwall als zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen erheblich aufzuwerten. Für die Weiterentwicklung unserer Innenstadt ist das ein großer Gewinn“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Die Neugestaltung ist Teil des „Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt“

Ziel des Wettbewerbs war die Herstellung einer Verbindung zwischen der Fußgängerzone und Innenhafen. Die Neugestaltung des Kuhlenwalls ist Teil des „Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt“. Im Herbst 2019 wurden die Bürger in den Prozess, den Innenhafen mit der City besser zu verbinden, mit einbezogen. Schon Sir Norman Foster wollte die Passanten einst an Grachten entlang zum Innenhafen führen. Nun, Grachten werden es nicht werden.

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Rund 1,2 Millionen Euro kann die Stadt im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts für die Gestaltung des Kuhlenwalls ausgeben. Der Siegerentwurf soll nun zur Städtebauförderung angemeldet werden und anschließend umgesetzt werden. Mit einem Baubeginn rechnet die Stadt aber nicht vor 2022.

In den Entwurf seien auch Ideen der Bürger eingeflossen. Mehr Außengastronomie, Platz für vielleicht Trödelmärkte und auch ein Weihnachtsmarkt entlang der Stadtmauer wünschten sich die Teilnehmer eines Rundgangs. Dazu vielleicht noch ein Licht-Konzept als Alternative zu Schildern, die den Weg zum Innenhafen weisen.

Siegerentwurf coronabedingt nur im Internet einsehbar

Die Neugestaltung des Kuhlenwalls wird mit der Entwicklung des Mercatorquartiers immer wichtiger. Der Umbau der „Achse Kuhlenwall“ ist die letzte Maßnahme aus dem „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt“ (IHI), die nun geplant und realisiert werden soll. Das IHI soll die Stadt lebenswerter machen. Es wurde 2013 vom Rat verabschiedet und umfasst knapp 640 Millionen Euro Förderung. Die Stadt muss davon einen Eigenanteil von 3,9 Millionen Euro beisteuern.

Im Rahmen des IHI ist beispielsweise das neue Dach des Hauptbahnhofs vorgesehen, deren Bau schon 2017 starten sollte. Immerhin: Der Umbau des Landesarchivs ist fertiggestellt.

Eigentlich wollte die Stadt den Siegerentwurf in einer Ausstellung vorstellen. Dies geht nun coronabedingt nicht. Deshalb ist der Plan nur im Internet unter www.duisburg.de/kuhlenwall einzusehen.