Duisburg. In Duisburg sind wieder E-Scooter ausleihbar: Anbieter „Spin“ startet im Stadtgebiet. Erst im Juli hatte Konkurrent „Bird“ die Notbremse gezogen.

Der E-Scooter-Anbieter „Spin“ steht in Duisburg in den Startlöchern: Am Freitag hat das Unternehmen seine Flotte in der Stadt verteilt, so etwa am Portsmouthplatz und an der Tonhallenstraße. Im Stadtgebiet ist das eigenständige Tochterunternehmen des Automobilherstellers Ford konkurrenzlos: Erst im Juli hatte der bis dahin einzige Anbieter „Bird“ die Notbremse gezogen und seinen Rückzug aus Duisburg erklärt.

Das Unternehmen möchte zukünftig im Stadtgebiet „nachhaltige Mobilität auf kurzer Strecke“ bieten. Der Anspruch sei es, „in Zusammenarbeit mit der Stadt den öffentlichen Nahverkehr durch nachhaltige Mikomobilität zu fördern“, so die Betreiber. In Absprache wurde entschieden, mit einer Flotte im niedrigen dreistelligen Bereich im erweiterten Stadtkern zu starten, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.

E-Scooter in Duisburg: Fahrbereiche und Sperrzonen

So sind die Roller mit Elektromotor, die laut Anbieter eine Hochgeschwindigkeit von 24 Stundenkilometern erreichen und nur per App entliehen werden können, etwa in den Stadtteilen Neuenkamp, Kaßlerfeld, Dellviertel, Duissern, Neudorf und in der Altstadt verfügbar.

Die Ausleihzone geht im Westen von der Essenberger Straße bis zum Hauptgang des Zoos im Osten. In nördlicher Richtung begrenzt die Schifferstraße, in südlicher die Karl-Lehr-Straße die Ausleihzone. Außerhalb dieser Zulassungsbereiche lassen sich die E-Roller zwar fahren, jedoch kann eine Ausleihe nur innerhalb der Zone gestartet und beendet werden.

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Dabei weist die App aber auch innerhalb der Leihzone auf Sperrgebiete hin, in denen ein Abstellen der elektronisch betriebenen Geräte verboten ist: In Bereichen wie der Fußgängerzone der Innenstadt, dem Kantpark sowie entlang des Innenhafens ist es technisch nicht möglich, den Leihvorgang zu beenden.

Anbieter „Spin“: Keine Entsperrgebühr aber Startguthaben

Anders als die Mitbewerber verlangt „Spin“ keine Entsperrungsgebühr – in der Regel beträgt diese einen Euro. Dafür ist der Preis pro Minute mit 30 Cent etwas höher. Ein Nachteil für Neuentdecker: Benutzer müssen zu Beginn im Kundenkonto ein Anfangsguthaben von zehn Euro hinterlegen. Eine einzelne Probefahrt wird dadurch nicht möglich sein.

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Im Unterschied zu anderen Ruhrgebietsstädten ist der Markt in Duisburg nicht umkämpft: Der bislang einzige Anbieter „Bird“ hatte im Juli aus wirtschaftlichen Gründen seinen Rückzug bekanntgegeben. Der Markt sei nicht rentabel gewesen. Bei der Vorstellung nur fünf Monate zuvor hatte die Stadtverwaltung den privaten Betreiber mit Videoclips und Erklärungen offensiv vorgestellt.

Klare Verkehrsregeln für die Nutzung von E-Scootern

Mit dem Start des Anbieters Spin ist die E-Scooter-freie Zeit in Duisburg wieder vorbei – zum Leidwesen einiger Kritiker: Gegen die oft als Stolperfallen in Verruf geratenen Roller erreichten unsere Redaktion in der Vergangenheit vermehrt Reaktionen genervter Leser, etwa über soziale Netzwerke.

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Dabei haben Stadt und Polizei klare Regeln für das Fahren mit E-Rollern kommuniziert: Sie gehören zu den Elektrofahrzeugen und dürfen nur auf Radwegen, Radfahrstreifen sowie in Fahrradstraßen gefahren werden. Wenn diese fehlen, dürfen Nutzer auf die Fahrbahn ausweichen.

Die Duisburger Polizei kündigte an, Verstöße von E-Roller-Fahrern konsequent zu ahnden. Dazu zählen unter anderem das Fahren zu zweit auf dem Roller, Fahren unter Alkoholeinfluss und Verstöße gegen die Verkehrsregeln. Polizeisprecher Stefan Hausch erklärt: „All diese Punkte haben wir im Blick und greifen im Zweifel ein.“

>> E-SCOOUTER ANBIETER-SPIN

■ Die seit November 2018 zum Ford-Konzern gehörende E-Scooter-Firma Spin startet nach Köln, Dortmund und Essen nun auch in Duisburg. Mit Deutschland wagt das Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco erstmals den Weg über den großen Teich.

■ Laut Spin sollen die Scooter eine Lebensdauer von 10.000 Kilometern und eine Akkureichweite von 25 Kilometern haben. Nachhaltigkeit sei für das Unternehmen wichtig. Ausrangierte E-Scooter werden nicht verschrottet, sondern als Ersatzteillager genutzt, so Spinn. Nicht benötigte Bestandteile werden über „zertifizierte Recyclingunternehmen entsorgt und wiederverwertet“.