Duisburg. Trotz interner Querelen: Die Stadt Duisburg lobt die Qualifikation der ZOF-Mitarbeiter. Betriebsrat wünscht sich eine Namensänderung des Vereins.

Die insgesamt 99 Mitarbeiter des Vereins „Zukunftsorientierte Förderung“ (ZOF) arbeiten derzeit in verschiedenen stationären Einrichtungen oder sind etwa in der ambulanten Familienhilfe tätig. Nur in Gota gibt es aktuell auch noch einen Einsatz in der kommunalen Flüchtlingsbetreuung. „ZOF ist sowohl im Bereich Streetwork als auch in ambulanten Erziehungshilfen für den Allgemeinen Sozialen Dienst tätig, hier insbesondere mit Schwerpunkt für die Gruppe der Zugewanderten aus Südosteuropa“, erklärt Anja Kopka, Sprecherin der Stadt Duisburg. Zudem gebe es Überlegungen, neue Projekte mit ZOF anzugehen.

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„Nach der Schließung der stationären Großeinrichtungen in mehreren Städten hat ZOF signalisiert, auch weiterhin ein stationäres Angebot für Duisburg entwickeln zu wollen. Dieses Angebot wurde und wird inhaltlich durch die jugendamtsinterne Koordination der Hilfen zur Erziehung begleitet und im letzten Schritt durch den LVR genehmigt“, so Kopka. In der Vergangenheit hatte die Stadt immer wieder betont, dass sie mit der Leistung der Mitarbeiter „wegen ihrer fachlichen Expertise“ zufrieden sei.

Stadt Essen will die Situation von ZOF „kritisch verfolgen“

Auch die Stadt Essen setzt weiter auf die Zusammenarbeit mit ZOF. Dort ist der Träger ebenfalls im Bereich der ambulanten erzieherischen Hilfen aktiv. „Jeder Kontaktabbruch von Menschen, zu denen Kinder und Jugendliche vertrauen aufgebaut haben, ist ein weiter Abbruch im Beziehungsgeflecht. Das versucht das Jugendamt zu vermeiden“, erläutert Silke Lenz, Sprecherin der Stadt Essen.

Gregor Michaux-Vignes ist einer der Betriebsräte bei ZOF. Er ärgert sich, dass ZOF nicht schon längst den Namen geändert hat.
Gregor Michaux-Vignes ist einer der Betriebsräte bei ZOF. Er ärgert sich, dass ZOF nicht schon längst den Namen geändert hat. © FFS | Foto: Lars Heidrich

Aus pädagogischer Sicht gebe es aktuell keinen Anlass zur Kündigung der Zusammenarbeit, wobei das Jugendamt die Situation des Vereins kritisch verfolge.

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Gregor Michaux-Vignes, einer der Betriebsräte bei ZOF, weiß, dass die Ämter mit ihm und seinen Kollegen sehr zufrieden sind. „Das ist der große Vorteil, den der Verein hat.“ Er ärgert sich allerdings, dass ZOF nicht schon längst den Namen geändert habe und dadurch immer, wenn wieder Neuigkeiten von der Staatsanwaltschaft kommen, automatisch der Verein mit in den Schlagzeilen sei.

Betriebsrat: „In intensiven Gesprächen miteinander“

Michaux-Vignes: „Es gab Gehaltsanpassungen, teilweise wurden auch Gehälter gekürzt, aber kommuniziert wurde das nicht. Man muss so eine Mannschaft doch motivieren, damit sie in so einem Prozess am Ball bleibt.“

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Ihn mache es stutzig, dass das Verfahren nun schon 16 Monate dauere. Die Angst um die Arbeitsplätze treibe die Mitarbeiter noch um. Aber, so teilt der Betriebsrat mit: „Seit zwei Monaten sind wir, die Geschäftsführung und der Insolvenzverwalter in intensiven Gesprächen miteinander.“