Duisburg. Uneinsichtige Badegäste achteten am Samstag in Duisburg-Rheinhausen nicht auf Abstände: Aufsichtspersonal muss sogar die Polizei rufen.

Nicht nur am Masurensee fiel es den Besuchern am Samstag offenbar schwer, sich an die geltenden Corona-Abstandsregeln zu halten. Im Freibad Kruppsee, das am Samstag von 450 großen und kleinen Badegästen besucht wurde und vom Schwimmverein Rheinhausen betrieben wird, lief die Lage so aus dem Ruder, dass es zu einem Polizeieinsatz kam. Der Verein zieht kurzfristig die Konsequenzen und öffnet am heutigen Sonntag nur für Mitglieder.

Besucher müssen sich vor dem Besuch in Duisburger Schwimmbädern registrieren

Wie in den anderen Schwimmbädern, müssen sich die Besucher auch vor dem Eintritt ins Freibad Kruppsee registrieren. Damit kontrolliert werden kann, wie viele Personen sich auf dem Gelände befinden, bekommt jeder einen Chip. Es ist freie Platzwahl. Die Mitarbeiter achten allerdings darauf, dass nicht Handtuch an Handtuch liegt. „Im Laufe des Tages haben sich dann beratungsresistente Strukturen gebildet“, beschreibt Dominik Hoffmann, Geschäftsführer vom SV Rheinhausen, die Situation. Außerdem sind Jugendliche, die offenbar keinen Platz mehr bekommen hatten, über einen Zaun geklettert.

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Zehn Mitarbeiter waren am Samstag im Dienst. Dazu gehören die Beckenaufsicht genauso wie Reinigungskräfte, die zum Beispiel regelmäßig Tische desinfizieren. Außerdem sollen sie aufpassen, dass alle nur mit Mundschutz die Toiletten betreten. „Wir haben unser Sicherheits- und Hygienekonzept in den vergangenen Wochen zunächst mit den Vereinsmitgliedern, später auch mit anderen Besuchern ausprobiert, ob alles funktioniert“, betont Hoffmann.

Zugang zum Schwimmbecken auf 50 Personen beschränkt

Der Zugang zum Schwimmbecken ist allerdings auf 50 Personen beschränkt. Erst wenn jemand aus dem Wasser kommt, dürfen andere hinein und plantschen. Nachmittags bildete sich dann eine Schlange am Beckenrand – auf Abstand wurde nicht geachtet. Als das Aufsichtspersonal freundlich darauf hinwies, sich doch bitte auf Lücke zu stellen, wollten sich die Gäste nichts sagen lassen. „Am Ende wussten wir uns nicht mehr zu helfen und haben die Polizei gerufen, die die Personen dann freundlich nach draußen begleitet hat.“ Die Polizei bestätigt den Einsatz am Samstagnachmittag.

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Die Öffnung nur für Mitglieder soll zunächst auf den Sonntag beschränkt sein. „Uns geht dadurch viel Geld verloren, aber das ist es uns wert“, so Hoffmann. Perspektivisch möchte der Verein im kommenden Jahr ein Online-Ticketsystem einführen. Dann müssten sich Badegäste vorher registrieren.

Die Besucher, die herausgeflogen sind, blieben übrigens uneinsichtig, erinnert sich Hoffmann, und forderten sogar noch ihr Eintrittsgeld zurück. Der Verein hat von Anzeigen abgesehen.