Duisburg. Ungewöhnliche Idee in der Coronakrise: Das Deutsche Rote Kreuz hat in Duisburg einen Süßwaren-Automat umfunktioniert und mit Masken bestückt.
Mit (Geld-)Automatenversorgung kennt sich die Sparkasse aus. Im Foyer der Hauptstelle auf der Königstraße in der Duisburger Innenstadt steht nun dennoch ein außergewöhnliches Gerät: In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) wurde ein umfunktionierter Süßwaren-Automat aufgebaut. Statt Snickers, Chips und Co. können die Kunden nun Masken, Desinfektionsmittel und Handschuhe „ziehen.“ Bezahlt wird bar mit Kleingeld, Karte oder Apple Pay.
Standort in der Duisburger Sparkassenzentrale: Fünf Masken kosten 4,50 Euro
„Die Corona-Krise macht kreativ“, erklärt DRK-Kreisgeschäftsführer Ingo Schunke. Am Niederrhein wurde der Einsatz schon in Zusammenarbeit mit der Sparkasse erprobt. Bank-Vorstand Helge Kipping war direkt begeistert. „Außerdem gefällt mir die rote Farbe.“
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In verschiedenen Fächern lagert die begehrte Ware. Es gibt sowohl Einwegmasken - fünf Stück kosten 4,50 Euro – als auch waschbare Stoffvarianten, ebenfalls für 4,50 Euro. In Fach 35 wartet ein kleineres Modell für Kinder: 3,50 Euro. Als Kunde schmeißt man zunächst Geld in das Gerät oder hält seine Karte davor, wählt die Nummer des Faches und schon plumpst die Ware hinab. „Die Automaten sind Leasingrückläufer, die der DRK Niederrhein günstig bekommen hat“, weiß Ingo Schunke. Die Sparkasse Duisburg sponsert in diesem Fall den Strom. „Natürlich wäre es auch gut, das Gerät draußen zu platzieren, aber so haben wir keine Probleme mit Vandalismus.“
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Zum DRK-Kreisverband Niederrhein gehört ein Logistikzentrum, das zum Beispiel das Material für Einsätze beschafft. Als in Corona-Zeiten nun Masken gefragt waren, orderte man einfach ein wenig mehr und kam auf die Idee mit dem Vertrieb via Automat. „Die Preise sind mittlerweile wieder annähernd da, wo sie vor Corona waren“, vergleicht Schunke, der sich das Konzept gerne abguckte. Damit man nun nicht immer nachschauen muss, welches Fach leer ist, ist das Gerät via App an die Zentrale am Niederrhein gekoppelt. So lässt sich nachvollziehen, wann Nachschub geliefert werden muss. Wann es soweit ist, kann Schunke allerdings noch nicht einschätzen: „Der steht ja erst seit ein paar Tagen.“
Sparkassensprecher: Masken werden alltäglicher
Sparkassensprecher Johannes Hümbs glaubt: „Der Automat ist ein Beweis dafür, dass die Masken alltäglicher und uns noch eine ganze Weile begleiten werden.“ Den Selbstbedienungsbereich der Hauptstelle werde täglich von hunderten Personen genutzt, „auch wenn es in Zeiten von Corona etwas weniger geworden sind“, erklärt Kipping. Viele hätten ihre Bankgeschäfte online erledigt und benötigten für ihre Einkäufe kaum noch Bargeld.
Während der Zugang zu den Bankschaltern beschränkt ist, können Kunden das Foyer frei nutzen, allerdings gilt auch hier die Maskenpflicht. „Es kommt selten vor, dass einer keinen Mundschutz dabei hat. Neulich habe ich die Security-Mitarbeiter beobachtet, wie sie einem Mann dann ein Päckchen Masken gezogen haben“, so Hümbs. Ingo Schunke trägt einen Mundschutz mit DRK-Logo: „Die hab ich nicht selbst genäht, es gibt ja jetzt Modehersteller, die auch Masken fertigen. Mittlerweile kann man fast von Fashion sprechen.“
Wie lange der Automat aufgestellt bleibt, lässt sich jetzt noch nicht sagen. „Ich gehe davon aus, dass wir so lange Maske tragen werden, bis ein Impfstoff gefunden wurde“, sagt der DRK-Kreisgeschäftsführer. Für den Fall, dass irgendwann die Nachfrage nach Mundschutz und Handdesinfektion abnehmen sollte, schmiedet er schon Pläne. „Das Gerät lässt sich natürlich auch wieder mit Snacks bestücken und wäre dann in der Pause von unseren Schulungsteilnehmern nutzbar.“
Von 6 Uhr bis 24 Uhr geöffnet
Das Foyer der Sparkassen-Hauptstelle ist jeden Tag von 6 Uhr bis 24 Uhr geöffnet. Der Automat ist in dieser Zeit zugängig.
Für den Einlass ist keine Sparkassen-Karte nötig, so dass auch Kunden anderer Banken Zutritt haben. „Dann sehen sie wenigstens mal, wie schön unsere Räume sind“, scherzt Sparkassen-Vorstand Helge Kipping.