Duisburg. Der Duisburger Kinderanimateur “Papa Clowni“ ist 2019 an Krebs erkrankt. Seither baut er bei allen Fragen auf die Unterstützung der Krebsberatung

Das drohende Aus für die Krebsberatung in Duisburg würde die Kranken hart treffen. "Das wäre sehr schade, sehr traurig", sagt Detlef Vollrath (65), der sich seit seiner Erkrankung immer wieder an die Mitarbeiter der Krebsberatung gewandt hat. Wie berichtet, gibt es Finanzprobleme, weil die öffentliche Förderung noch auf Eis liegt.

Detlef Vollrath aus Beeck, der als "Papa Clowni" bei vielen Festen und Geburtstagen Kinder zum Lachen gebracht hat, ist 2019 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und steht vor weiteren zwei Jahren Chemotherapie. Seit der Diagnose habe er bei der Krebsberatung Hilfe gefunden. So habe er anfangs nicht arbeiten können und musste Berufsunfähigkeitsrente beantragen. "Ich hätte die ganze Beantragung nicht in den Griff bekommen", sagt er.

"Bei der Krebsberatung bekommt man in allen Dingen Unterstützung"

Aber auch mit vielen anderen Fragen sei er in die Beratung gegangen: nach medizinischen Themen, nach dem Umgang mit der Krankheit in der Familie, nach der richtigen Ernährung. Und natürlich werfen immer wieder Anträge und Behörden Fragen auf. "Man sitzt heulend da und denkt, es geht gar nichts", sagt er. "Bei der Krebsberatung bekommt man in allen Dingen Unterstützung."

Auch psychologisch habe man ihm und seiner Frau geholfen, ihm eine Selbsthilfegruppe für Betroffene und ihre Angehörigen nennen können, sagt Detlef Vollrath. Ihn hat das Schicksal doppelt getroffen: zuerst die Krankheit, dann Corona, sind doch mit der Krise alle Aufträge weggebrochen.

Krebsberatung bittet um Spenden - nächste Fragestunde am 29. Juli

Da sei es "ein kleiner Schock" gewesen, von der Krise der Krebsberatung zu erfahren, sagt der 65-Jährige. Gerade erst am neuen Standort in Buchholz eingerichtet, "und jetzt den Laden schließen – das kann nicht sein, dass Krebskranke ohne Ansprechpartner und Betreuung sind".

Stephan Fromm, Vereinsvorsitzender der Krebsberatung, hatte jüngst um Spenden gebeten. Grund für die Krise ist eine Änderung der Finanzierung, die vom Land auf die Krankenkassen übertragen wurde. Viele kleine Beratungsvereine in NRW stellen die neuen Anforderungen vor große Hürden, auch die Duisburger.

Die nächst medizinische Fragestunde bei der Krebsberatung an der Düsseldorfer Landstraße 17 ist am Mittwoch, 29. Juli (Termine um 16.30 Uhr, 17 und 17.30 Uhr). Ayla Bayrak, Gynäkologin und Senologin, beantwortet Fragen über Diagnose, Behandlung, begleitende Therapien, Nachsorge und Schmerzen. Verbindliche Anmeldung unter Telefon 0203 9416 6244 oder Mail info@krebsberatung-in-duisburg.de.