Duisburg. Die Feuerwehr Duisburg bekommt für den Kampf gegen Corona weitere sechs Millionen Euro aus dem Stadthaushalt. Liste der Ausgaben ist lang.

Der Kampf gegen dasCoronavirus verschlingt immer mehr Millionen. Die Feuerwehr Duisburg bekommt jetzt per Dringlichkeitsbeschluss 6,27 Millionen Euro aus dem Haushalt der Stadt zugesprochen. Bei den Rettern waren Verbindlichkeiten unter anderem durch die Anschaffung von Schutzausrüstung entstanden. Die Zeit drängt offenbar: „Die überplanmäßigen Ausgaben werden jetzt benötigt, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr nicht zu gefährden“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Zur Erinnerung: Im März hatte der Krisenstab beschlossen, die Feuerwehr mit der Lageleitung in der Coronakrise zu beauftragen. Als Folge wurden die Beschaffungen aus dem Budget der Feuerwehr finanziert.

Die Auflistung der Kostenpunkte ist dabei lang. Die Beschaffung der Schutzausrüstung, der Ankauf und die Produktion von Desinfektionsmitteln, die Laborkosten und die Anmietung der Testzentren haben viel Geld verschlungen. Hinzu kommen nach Angaben der Feuerwehr Lohnersatzzahlungen für die vielen Ehrenamtler der Freiwilligen Feuerwehr und Geld für den Sicherheitsdienst.

Feuerwehr Duisburg bekam bereits im April 8,3 Millionen Euro für den Corona-Kampf

14,5 Millionen Euro an außerplanmäßigen Ausgaben sind so inzwischen zusammengekommen. 8,3 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt hatte die Behörde deshalb bereits im April erhalten. Nun sollen noch einmal 6,27 Millionen Euro folgen – und das laut Prognose zum Stichtag 31. Mai.

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Da das weitere Pandemiegeschehen nicht vorauszusehen sei, könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere überplanmäßige Mittel benötigt würden, teilt die Feuerwehr mit.

Duisburger Feuerwehr zeigt sich in der Coronakrise kreativ

Die Duisburger Feuerwehr erarbeitete sich mit ihrer Kreativität in der Not aber auch bundesweit Anerkennung – und generiert mit ihren Ideen sogar Einnahmen. In der Wache Homberg startete der Löschzug 530 der Freiwilligen Feuerwehr im März damit, eigenes Desinfektionsmittel herzustellen, das an Krankenhäuser und andere Kommunen in NRW geliefert wurde.

Seit Anfang Juli füllt die Feuerwehr für das Bundesverkehrsministerium bis zu 1,5 Millionen Liter Desinfektionsmittel aus 1000-Liter-Tanks in kleinere Einheiten um.

Erträge können hohe Ausgaben nicht auffangen

Außerdem produzierte die Wehr im großen Stil Halterungen für Schutzvisiere und Schutzkittel in Eigenregie. Die Rechnungen dafür werden nun verschickt. Die Verantwortlichen erwarten 1,3 Millionen Euro an Erträgen.

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„Angesichts der hohen und nicht im städtischen Haushalt enthaltenen Sonderaufwendungen durch Corona-Lasten hat die Refinanzierung durch selbst hergestellte und weiterverkaufte Schutzausrüstung eine große Bedeutung. Die entsprechenden Rechnungen werden nach und nach verschickt, so dass wir zunehmend Erträge zur anteiligen Gegenfinanzierung erzielen werden“, lobt Feuerwehrdezernent Dr. Ralf Krumpholz die Maßnahmen.

Die Erträge reichen jedoch bei Weitem nicht, um die immensen Ausgaben zu decken. Stadtkämmerer Martin Murrack und OB Sören Link rechneten bereits im Juni damit, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Stadt einen hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag kosten werden.

Erstattungen sind noch unklar

Unklar ist noch, welche Erstattungen die Feuerwehr von Bund, Land, Krankenkassen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erhält. Dies müsse noch geklärt werden, heißt es.

Durch den Dringlichkeitsbeschluss konnte die Stadt der Feuerwehr die Mittel sofort zur Verfügung stellen. Der Rat hätte dies erst bei seiner nächsten Sitzung am 15. September beschließen können.