Duisburg. Über ein Kilo Drogen hatte ein 24-Jähriger im Auto, als er auf der A 3 bei Duisburg einen Zivilstreife riskant überholte. Fall nun vor Gericht.
Wer mehr als ein Kilogramm Drogen im Auto hat, der sollte sich möglichst unauffällig im Straßenverkehr bewegen. Vor allem, wenn er gar keinen Führerschein besitzt. Ein 24 Jahre alter Drogenkurier aus Dinslaken tat dies am 3. Februar bei seiner Fahrt nach Duisburg nicht. Höhepunkt der wenig vorschriftsmäßigen Fahrt: Er versuchte, zwischen Überholspur und Mittelleitplanke an einer Zivilstreife vorbei zu kommen. Nun steht der 24-Jährige vor dem Landgericht Duisburg.
Die Anklage wirft ihm illegale Drogeneinfuhr, Straßenverkehrsgefährdung, Fahren ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss vor. Verbrechen und Vergehen, die der Angeklagte zu Prozessbeginn weitgehend zugab. Er habe für seinen Stamm-Dealer Drogen aus den Niederlanden abgeholt, so der 24-Jährige. Knapp ein Kilo Marihuana, 37 Gramm Amphetamin und zwei Gramm Heroin verstaute er in seinem Wagen. „Vor der Rückfahrt und während der Fahrt habe ich konsumiert“, so der Angeklagte.
Duisburg: Mit Tempo 200 Autos Links und Rechts überholt
Was möglicherweise seinen Fahrstil erklärt: „Er ist mit mehr als 200 Sachen über die Autobahn gefegt“, bestätigte der Verteidiger. Dabei betätigte der 24-Jährige immer wieder die Lichthupe, überholte mal Links, mal Rechts. „Er wollte einfach so schnell wie möglich nach Duisburg und die Drogen abliefern“, so der Verteidiger. Kein Wunder also, dass der Angeklagte schon unmittelbar nach dem Grenzübertritt einer Zivilstreife auffiel.
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Die allerdings verlor den Kontakt zum Fahrzeug des 24-Jährigen nach einem riskanten Manöver an einer Ausfahrt. Doch es gab noch eine zweite Zivilstreife, die sich neben einen Sattelzug setzte, um den Angeklagten abzufangen. Sein Mandant habe so stark unter dem Einfluss von Rauschmitteln gestanden, dass er nicht mal mehr das Blaulicht auf dem Dach des Polizeiwagens wahrgenommen habe, so der Anwalt.
24-Jähriger wollte Zivilstreife mit Lichthupe verscheuchen
Für diese Version spricht der Umstand, dass der 24-Jährige auch die Polizei zunächst mit der Lichthupe verscheuchen wollte. Als das keinen Erfolg zeigte, setzte er zum Überholen an und steuerte sein Auto links an dem Polizeifahrzeug vorbei. Die linke Seite des Dienstfahrzeuges wurde dabei völlig zerschrammt.
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Es verwundert nicht, dass danach noch weitere Polizeifahrzeuge und ein Hubschrauber die Verfolgung aufnahmen. Bei der Ausfahrt Meiderich konnte der 24-Jährige schließlich gestoppt werden. Ein Urteil will das Gericht noch in dieser Woche sprechen.