Duisburg. Das Ensemble Concert Royal spielt ein Programm mit Werken des Barock. Immer wieder überraschend: die Variationen bekannter Kirchenlieder.

Trotz Corona ist es Hausorganist Peter Stockschläder gelungen, drei „Sommerliche Orgelkonzerte“ in der Hamborner Friedenskirche auf die Beine zu stellen. Den Anfang machte das Kölner Ensemble Concert Royal, das zu den Echo-Klassik-Preisträgern des Jahres 2015 gehört. Die Corona-Einschränkungen lassen nur 40 Hörer zu.

Das Ensemble tritt in Duisburg als Duo auf mit Karla Schröter an der Barockoboe und Willi Kronenberg an der Orgel. Zum Auftakt gibt es zwei Werken von Johann Ludwig Krebs. Die Ornamente und Verzierungen der Begleitung lässt der Organist wie in Wellen dahinströmen, während Karla Schröter die weiten Bögen die Melodie wie den Gesang einer menschlichen Stimme spielt. Der Klang der Barockoboe ist sehr eigenwillig, sie hört sich voluminöser und holziger als das heutige Instrument an.

Bearbeitungen von Chorälen von Bach und seinen Schülern

Inhaltlich liegt der Schwerpunkt des Programms auf Bearbeitung von Chorälen zur Pfingstzeit. Historisch konzentriert sich das Duo auf barocke Werke, die von Johann Sebastian Bach, seinen Schülern und Enkelschülern stammen. Immer wieder ist man überrascht, wie unterschiedlich Komponisten den gleichen Kirchenliedklassiker gestalten. Gottfried August Homilius’ Version von „Komm, Heiliger Geist, Herre Gott“ ist gravitätisch und grübelnd, während Johann Sebastian Bach groß auftrumpft. Da lässt Willi Kronenberg den Klang der Orgel strahlen.

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Nachdenklich und introvertiert wiederum der Bach-Sohn Wilhelm Friedemann, dessen drei Fugen wirken in der Stimmführung sehr versponnen wirken. Sehr schön gelingt das Largo der Partita d-Moll von Johann Wilhelm Hertel. Willi Kronenberg registriert die Orgelmanuale hier ganz individuell und kontrastreich, sodass man im Zusammenspiel mit der Oboe jeder Stimme klar heraushört.

Das Publikum freut sich über die Rückkehr der Kirchenmusik in Corona-Zeiten

Zum Abschluss erklingt „Nun danket alle Gott“ in der Version von Christian Gotthilf Tag. Karla Schröter begibt sich dazu auf die Empore hinter dem Publikum, sodass ein Raumklang entsteht. Der finale Choral tönt triumphal durch den Kirchenraum. – Vom Publikum gibt es für das gut einstündige Konzert großen und herzlichen Beifall, man spürt die Freude über die Rückkehr der Kirchenmusik in Corona-Zeiten.

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Zwei Konzerte sind in diesem Sommer noch in der Friedenskirche zu erleben: Am 22. Juli mit Alessio Nocita auf Cembalo und Klavier Werke, am 5. August mit Jan Dolezel an der Eule-Orgel.